Der Trompeter (Gemälde der Dresdener Gallerie)

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Autor: Adolph Görling
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Titel: Der Trompeter
Untertitel: Von Franz von Mieris
aus: Stahlstich-Sammlung der vorzüglichsten Gemälde der Dresdener Gallerie
Herausgeber:
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Erscheinungsdatum: 1848–1851
Verlag: Verlag der Englischen Kunst-Anstalt von A. H. Payne
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Erscheinungsort: Leipzig und Dresden
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[Ξ]

The Trumpeter,     Der Trompeter,
in the Guard-room. in der Wachstube.

[75]
Der Trompeter.
Von Franz von Mieris.

Es ist ein ziemlich unansehnliches Gebäude, welches wir betreten. Dasselbe stand auf dem Grund und Boden und unweit der alten Collegiengebäude der „ehrwürdigen“ Gesellschaft Jesu in Brüssel, deren Glieder, von Ath, Lille und Valenciennes nach und nach eingewandert, sich in Brabant festzunisten strebten.

Wir schlüpften durch die im Innern fest verschlossenen Thüren des Häuschens und gelangen in ein reich ausmeublirtes langes, schmales Gemach, mit vielen Seitenthüren versehen. Es befinden sich hier zwei Männer, ein alter und ein junger. Beide sind Geistliche.

Der ältere Mann hat ein sehr weites, pelzgefüttertes Priestergewand um die im Lehnstuhl schlaff zusammengesunkenen Glieder geschlagen. Er hat beide dürren Hände auf die Lehnenknöpfe des Sitzes gelegt, um seinen vorgebeugten Oberkörper zu unterstützen. Ein merkwürdiger Kopf. Die von einem Käppchen überragte Stirn zeigt höchste Intelligenz. Das wachsfarbene, blutlose Antlitz hat schöne, feine, fast verdächtige Züge. Das schwarze Auge ist klar und rein und von eigenthümlicher Schärfe im Blicke. Wenn der Priester sich bewegte, so daß sich sein schwarzseidener Pelz verschob, so sah man unter demselben etwas Violettes; der Greis war einer der höchsten Würdenträger der Kirche.

Das war seinem Namen gegenüber jedoch nur etwas ungemein Unbedeutendes. Dieser Name hieß Mazarini. Ja, dies war der fuchsgleiche Löwe, welcher aller seiner Feinde mächtig, der Herrscher Frankreichs, der Gemahl Anna’s von Oesterreich und einer der Männer war, welche, wie etwa Oliver Cromwell jenseit des Canals, die Geschichte des 17. Jahrhunderts machten.

Die Macht des Geistes dieses Italieners grenzte wahrlich ans Wunderbare. Mehrfach verbannt, feierlichst geächtet, kehrte er, obgleich wie bei Admiral Coligny unter Karl IX. das Parlament in Paris einen Preis von funfzigtausend Thalern auf seinen Kopf setzte, von Cöln am Rhein unangefochten als Sieger zurück und kam nur wo möglich zu noch größerem Ansehen. – Gegenwärtig, man schreibt 1659, bot der Cardinal Alles auf, um seine und Richelieu’s Schöpfung, ein großes Frankreich und die absolute Macht der Krone, auch nach seinem Tode hinaus für die kindliche Hand Louis XIV. zu sichern. Hatte dieser Mann damals bei seinem Aufenthalte in Belgien und Deutschland erkannt, daß das Niederland, durch Religion wie durch Sitten und Charakter [76] seiner Bewohner Frankreich näher liege, als den protestantischen Generalstaaten Hollands? Legte er damals schon den Grund zu dieser nie erkalteten Opposition auf Tod und Leben, von der katholischen Geistlichkeit den Holländern entgegengestellt, zu diesem Haß, welcher zwar spät, aber doch endlich Niederland in zwei Hälften riß? Sicherlich aber wollte er sich der Rheinlande und des Niederlands zur Unterstützung Frankreichs gegen Englands und des deutschen Kaisers Macht versichern. Mazarin war gewohnt, wenn er vom Elsaß und Lothringen, wenn er vom linken Rheinufer und Belgien sprach, zu sagen: „Des Königs zukünftige Krongüter“ und wahrlich hat sich Louis XIV. bestrebt, dies Wort, so weit möglich, wahr zu machen.

Mazarin war diesmal in größter Stille von Vincennes hier angelangt und bei den Vätern Jesu abgestiegen. Derjenige, welcher vor ihm stand, ein Mann von höchstens dreißig Jahren, hatte schon vor eilf Jahren, als Secretair des Gesandten Frankreichs in Osnabrück und Münster ausgezeichnete Dienste geleistet. Jetzt war er Rector des Collegiums.

Pater Drucy stand vor dem Cardinal in zwangloser Haltung. Er sah, während Mazarins Gesicht fast schmerzlich bewegt schien, so durchaus ruhig aus, wie ein Erzbild.

– Darf ich weiter hören, Eure Eminenz? fragte er mit klarster, kalter Stimme, die Hände in seine weiten Aermel schiebend.

– Ja, mein Sohn! Dies England darf sich nicht erheben; ich sag’s Dir! sagte der Cardinal mit weicher, sanfter Stimme. Die alte Politik des großen Richelieu, diejenige, welche ich mit schwachen Kräften zu verfolgen mich bemühte, diese Politik der feinen Welt, sie wird bald zu Ende sein. Die Interessen der Regierungen werden offener hervortreten; die Kunst des unterhandelnden Staatsmannes wird vor den offenbaren Forderungen, vor der unversteckten Verfolgung der Interessen der mächtigen Fürstenhäuser Europas erbleichen . . . Es ist betrübt, Drucy, sehr betrübt. Wir werden überflüssig. – Er lächelte ironisch. – Corpo de Gésu, wir werden bald unser Creditiv dort oben überreichen, aber Frankreich und sein königliches Kind sollen erfahren, daß ein schwacher, unbedeutender Mann der alten Schule dennoch Einiges vorauszusehen gelernt hat, obwohl er – Gott behüte uns vor Lästerung – nicht die Ehre hat, ein Prophet zu sein.

Der Jesuit verbeugte sich leicht und zuckte fast unmerklich die Achsel. Es war auch einer von der alten, sehr alten Schule, deren erste bekannte Lehrerin die Schlange war, welche Eva im Paradiese verführte. Er schien längst begriffen zu haben.

– England! England! murmelte Mazarin. Wie wirst Du dereinst mein schönes Frankreich beugen und demüthigen, wenn Frankreich Dich nicht zeitig niederhält. Cromwell ist fort, Englands Richelieu gestorben und die kaum fünf Jahr gebändigte Anarchie erhebt wieder wüthend ihr Haupt. Die Stuarts sollen zurückgerufen werden; Karl II., Prätendent, schickt sich an, den Fuß auf Englands Boden zu setzen. Die Parteien werden sich einigen, um zuerst diesem Charakterlosen gegenüber die Macht der neuen Krone zu brechen. Das Volk, diese klarberechnende, tüchtige Nation wird herrschen, sie wird stark, unerhört stark werden und Frankreich wird die Gesetze seiner Politik einst von jenseit des Canals empfangen.

– Ich verstehe! sagte der Jesuit. Karl Stuart ist hier in Brüssel, sammt seinem Miniatur-Hofe.

Die beiden furchtbaren Priester sahen sich eine ganze Weile starr und schweigend an.

[77] – Ist’s so? flüsterte Mazarin und reichte Drucy die Hand.

Drucy ward unruhig.

– Eure Eminenz, sagte er sehr langsam; ich bin weder ein Franzose noch ein Engländer; bin ein Wallone. National-Interessen berühren mich nicht. Der heilige Stuhl in Rom und mein Orden, das sind die einzigen Leitsterne meines Thuns. Und da sage ich Euch, Eminenz, wir und alle Anhänger Roms werden in England wie in Schottland auf immer verloren sein, wenn diese Covenanters, wenn die Puritaner wieder, von keinem katholischen Könige gezügelt, die Schwerter erheben. Ich bitte Euch, wenn das Wort eines armen Mönchs etwas bei Euch gilt, daß Eure Eminenz zuerst Katholik und dann erst Franzose sein wollen. Ihr wollt, Karl Stuart soll nicht nach England; dies Land soll sich in Bürgerkriegen abschwächen und aufreiben. Ihr könnt ihn leicht sterben lassen. Aber wenn ich je für einen Menschen gebeten habe, so bitte ich für ihn; er ist ein treuer Sohn der Kirche und die Gesellschaft Jesu hofft nur von ihm Alles.

Mazarin hörte aufmerksam zu; seine Miene blieb unverändert. Er schien tief die Worte des Jesuiten zu erwägen.

– Mein Sohn, sagte er endlich mit höchster Milde; Dein Wort habe ich längst bedacht, aber es erscheint mir jetzt so wichtig, daß ich morgen mit Dir mich weiter unterhalten will . . .

Der Cardinal bewegte die Vorderfinger zum Kreuzzeichen. Pater Drucy verbeugte sich tief und ging.

Mazarin zog ein häßliches Gesicht.

– Es gilt rasch sein! sagte er zu sich selbst. O Geschmeiß vom heiligen Jesu; ich kenne Euch; Dich, Drucy, insbesondere.

Der Cardinal klopfte leise an eine Thür. Ein junger Mensch von zwanzig Jahren, schwarz gekleidet und im höchsten Grade häßlich, erschien lautlos.

– Cosmo, hast Du den Mann gesehen? fragte der Cardinal in italienischer Sprache.

Der Secretair verbeugte sich.

– Und er ist bereit?

– Zuerst Geld, Monsignore.

Mazarin zog unwillkürlich eine Grimasse, denn er war sehr geizig.

– Gut! aber weiter keine Bedenken?

– Keine.

– Und der Mann ist ein Irländer, sagst Du?

– Ja, Eminenz, und sehr zuverlässig. Dazu ein wahrer Athlet, welcher sicherlich allein es mit drei Bewaffneten aufnimmt.

Der Cardinal ward nachdenklich.

– Aber keine Wahl zu haben? Cosmo, ich glaube, Du wirst seit einiger Zeit bedeutend einfältig. Warum hast Du nicht mehr Wege, als daß wir uns dieses Kehlabschneiders bedienen müssen?

Cosmo zuckte die Achseln.

– Das Leben Karls, murmelte er, hat gegenwärtig für seine Umgebung eine solche Bedeutung erlangt, daß es wie der unermeßlichste Schatz behütet wird. Und begleitete Karl II. nicht seinen Freund, Lord Durham, am Abend zu der Geliebten Seiner Herrlichkeit, zu Signora Grévy, [78] so würde ihm gar nicht beizukommen sein. Das wäre dennoch der Fall, Eminenz, denn wer kennt diese Cavaliere, wenn sie wohl verkleidet durch die Straßen schlüpfen? Aber Signora Sophie ist zufällig ebenfalls die Geliebte des irischen Trompeters und ich versichere, Daniel O’Rayle ist schön genug, um ein verliebtes Mädchen zu Allem zu bewegen.

– Ich will ihn sehen! sagte Mazarin entschlossen.

– Die Kürassiere seiner Schwadron haben heute die Wache! antwortete Cosmo.

– So gehe ich mit Dir nach der Wache.

Mazarin verstand es durch lange Praxis ausgezeichnet, sich zu maskiren. Einige Minuten und der Allmächtige stand nebst Cosmo im anspruchlosesten Bürgerwamms da; einer Art von ehrbarem Familienvater, der Gewürze verkauft, ähnlich.

Beide gingen sehr behutsam aus dem Hause hinaus und kamen auf die Straße. Sie gingen geradewegs nach der Wache der Harnischreiter.

Unterdeß trat Pater Drucy wie ein Geist hinter einer Tapetenthür hervor. Er lächelte auf eine Weise, die liebenswürdig gewesen wäre, hätte sie nicht etwas fein Diabolisches gezeigt.

– Buckingham fiel auf Frankreichs Betrieb, sagte er; Karl wird Euch nicht erliegen.

Er zog sich rasch an, dressirte seinen schönen Bart und sein Haar und eilte ebenfalls fort. Es war gegen Abend. Drucy ging nach einem kleinen, eleganten Hause der westlichen Vorstadt, zog die Klingel und ward von einer schönen Dienerin nicht ohne große Verwunderung eingelassen.

– Mademoiselle Sophie Grévy? sagte der Jesuit mit so galantem Tone, wie ein pariser Damenheld.

Im nächsten Augenblicke fand er sich in einem der schönsten Cabinets und vor einer der schönsten Damen von Brüssel. Die Geliebte des Lord Durham war so reizend, daß selbst der nur für ehrgeizige Pläne Sinn habende Pater Joseph sie überrascht betrachtete. Bald aber besann er sich, daß er der Liebenswürdigen gegenüber wenig Umstände zu machen habe. Er griff in den Busen und zog eine Schachtel hervor.

Ohne ein Wort zu sagen, mit ruhigster Miene legte er Eins nach dem Andern, Ringe, Halsbänder und Perlenschnüre auf den Tisch.

Sophie’s große, braune Augen funkelten; ihre Wangen rötheten sich, und tief aufseufzend und sich im Sopha zurücklehnend, den Pater fest anblickend, fragte sie:

– Aber was bedeutet Das? Habt Ihr im Sinne, mir Eure Liebeserklärung zu machen? Dann habe ich sie wahrlich nie sonderbarer empfangen! So sprecht doch! Was wollt Ihr mit dem Schmucke sagen? denn verhandeln werdet Ihr ihn mir doch nicht wollen!

– Allerdings, meine Dame! Ich verlange eine ganze Bagatelle dafür. Ihr sollt nur einige Worte dafür sprechen . . .

Und rasch enthüllte er dem erstarrten Mädchen, welches Schicksal dem Karl Stuart durch die Hand ihres zweiten Freundes, Daniel O’Rayle, bereitet werden solle.

– Nimmermehr! Ich kenne Daniel! rief Sophie aufspringend. Er ist leichtsinnig, er liebt das Geld, weil er für Karten und Wein ungeheure Summen nöthig hat, mehr als selbst ich ihm geben kann, und doch verschlingt er Alles, was ich besitze. Aber ein Mörder, ein feiger [79] Verbrecher? Es müssen Höllenkünste gebraucht sein, um ihm ein Versprechen zu solchem Greuel zu entreißen!

– Nein, Theuerste! sagte der Jesuit, freudig die Hände reibend; blos ein verteufelt schwerer Geldsack! Macht mir aber das Vergnügen und laßt Euren Freund, den Trompeter, sich wo möglich von jenen finstern Strolchen die bedungene Summe ausbezahlen; sie verdienen diese Züchtigung und bei ihrem Geize ist sie eine sehr empfindliche. Dann aber nennt König Karl’n meinen Namen und sagt ihm: Herr, gedenke der armen Väter Jesu, wenn Du in Dem Reich kommst!

Das Mädchen versprach Alles. Der Pater beugte sich nieder, um ihre wundervolle Hand zu küssen.

– Nicht so! Ihr habt mehr verdient! sagte sie freimüthig und bot ihm die blühenden Lippen dar.

Pater Joseph besann sich eine Secunde, dann drückte er einen Kuß darauf und empfahl sich, indeß er seufzte:

– O, Daniel O’Rayle! O, englische Lordschaft Durham! Welch ein kläglicher Narr ist doch ein weltenlenkender Jesuit in seiner heiligen Zelle!

Mazarin und Cosmo aber kamen vor die Wachtstube. Die Reiter saßen draußen. Nur der Trompeter befand sich im Innern derselben. Seine Gedanken litten keine Gesellschaft. Mazarin, sonst selbst ein feiner Cavalier, ein vollendet schöner Mann, betrachtete den Irländer mit Ueberraschung.

Corpo de Bacco! murmelte er. Welch ein Mensch!

Daniel saß an dem Feldtische. Unberührt stand der Bierkrug und das hohl geschliffene Glas vor ihm. Die Karten, sonst sein Leben, waren zur Seite geworfen oder lagen an der Erde. Den rechten Arm auf den Tisch gestemmt, rauchte der Trompeter, in ernstes Sinnen verloren, aus seiner kleinen Thonpfeife. Wahrlich, Daniel war es werth, der Nebenbuhler nicht allein eines Lords, sondern eines Königs zu sein. Ein großes Lagerbarett bedeckte einen Theil seiner langen, dichten, blonden Locken. Sein Schnurrbart war aufwärts gestrichen, sein Gesicht war eben so regelmäßig als kühn und ausdrucksvoll. Er trug noch seinen stählernen Halskragen; sonst war er im Wamms mit reichen, langgeschlitzten Aermeln; sein Küraß lag neben der langen, großen Trompete auf der Erde. Wallonische Oberhosen, weit, bis auf’s Knie reichend, und lederne Reitbeinkleider sammt Stiefeln mit Lederklappen vollendeten seinen Anzug. Das riesige Reiterschwert, welches den Stuart durchbohren sollte, lehnte an einem Stuhle.

Mazarin faßte Zutrauen zu diesem Kämpen. Die Unterhandlung begann. Der Ire war jedoch lange nicht so gefügig, als Cosmo berichtet hatte.

– Ich will mit meiner Geliebten noch einmal reden! sagte der Trompeter nach jedem neuen Angriffe. Und dann gebt mir das Geld . . .

– Zur Hälfte! bemerkte der Cardinal.

– Bei St. Patrick! Kein Schilling soll mir fehlen, oder der ganze Handel ist nichts.

– Gut! Aber wann folgt Euer Entschluß?

– Heute Abend!

[80] – Auf Dein Wort!

– Auf mein Wort! Ich heiße O’Rayle!

Cosmo ließ als einen Vorschmack einige Rollen mit Ducaten in die unergründlichen Taschen des Soldaten gleiten; dann empfahlen sich die Pfaffen. Der Trompeter aber ging spät Abends zu der Geliebten. Sie hatte nicht zu viel behauptet, als sie sich ihres Einflusses über ihn rühmte. Durch ihre Beredtsamkeit, durch ihre Liebkosungen brachte sie ihn so weit, daß er schwor, die beiden Verführer niederzustoßen, wenn sie wagen sollten, wieder zu kommen.

Seltsamerweise kamen sie nicht. Mazarin war zu gut bedient, als daß er nicht richtig hätte wittern sollen. In derselben Nacht noch reisete er auf Jemappes nach Paris.

Daniel O’Rayle aber ward von Stuart in Dienst genommen; er war einer der Herolde, welche den Antritt des neuen Königs Karl’s II. später in London verkündigten. Er hatte sich mit Sophia Grévy verheirathet.