Die Verfasserin von „Onkel Toms Hütte“ †

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Autor: unbekannt
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Titel: Die Verfasserin von „Onkel Toms Hütte“ †
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 32, S. 548a
Herausgeber: Adolf Kröner
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1896
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Harriet Beecher Stowe
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[548a] Die Verfasserin von „Onkel Toms Hütte“ †. Am 2. Juli d. J. starb zu Hartford in Connecticut Frau Harriet Beecher-Stowe, die weltberühmte Verfasserin von „Onkel Toms Hütte“. Es gibt nur wenige Bücher, die eine so große Verbreitung erlangt haben wie diese gegen die Härten der Sklaverei gerichtete Erzählung. In den Jahren 1851 und 1852, als die Sklaverei in Nordamerika noch zu Recht bestand, erschienen in der Zeitschrift „National Era“ einige Skizzen aus der Feder von Beecher-Stowe, in welchen das traurige Los der Sklaven ergreifend geschildert und die Sklaverei als unmenschlich gegeißelt wurde. Sie erregten Aufsehen, so daß die Verfasserin die Skizzen erweiterte und im Jahre 1852 ein zweibändiges Buch „Uncle Tom’s cabin“ in Boston herausgab. Das Buch wirkte durch den edlen menschenfreundlichen Ton; in drei Jahren wurden von ihm in Amerika allein 313000 Exemplare abgesetzt; es fand auch den Weg ins Ausland und wurde in etwa zwanzig Sprachen, darunter auch ins Arabische, Chinesische und Japanische, übersetzt. Anhänger der Sklaverei warfen Beecher-Stowe vor, daß sie die Zustände übertrieben und das Elend der Sklaven zu grell geschildert habe. Daraufhin veröffentlichte sie im Jahre 1853 einen „Schlüssel zu Onkel Toms Hütte“, in dem sie nachwies, daß ihre Erzählungen bis auf die kleinsten Einzelheiten sich auf wirkliche Ereignisse stützten. Heute, da die Sklaverei in Amerika längst aufgehoben ist, hat das Buch, das die Befreiung der Sklaven so wesentlich gefördert hat, nur noch geschichtliches Interesse. Wohl aber wirkt es noch weiter im pädagogischen Sinne. Schon im Jahre 1853 hat die Verfasserin selbst „Onkel Toms Hütte“ für Kinder bearbeitet, und Jahrzehnte hindurch ist dieses Büchlein eine der beliebtesten Jugendschriften in der Neuen und der Alten Welt geblieben. Auch später war Beecher-Stowe in reger Weise litterarisch thätig, und besonderes Aufsehen erregten ihre Arbeiten über Lord Byron. – Harriet Elisabeth Beecher wurde am 14. Juni 1812 zu Litchfield in Connecticut geboren als Tochter des Pastors Lyman Beecher und Schwester des berühmten Predigers Henry Ward Beecher. Sie wirkte zunächst als Lehrerin und heiratete 1836 Professor Calvin E. Stowe. In den letzten Jahren lebte sie zurückgezogen bald in Hartford, bald in Florida, wo sie eine Orangenpflanzung besaß.

Harriet Beecher-Stowe.