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Die alte Jungfer (Janitschek)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Maria Janitschek
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Titel: Die alte Jungfer
Untertitel:
aus: Die zehnte Muse. Dichtungen vom Brettl und fürs Brettl. S. 320
Herausgeber: Maximilian Bern
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1904
Verlag: Otto Eisner
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Erscheinungsort: Berlin
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Quelle: Commons = Google-USA*
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[320]

Die alte Jungfer.

Niemand zu Liebe, niemand zu Last,
Ist sie erloschen und verblasst.

In ihrem Stübchen sann sie und sann,
Bis ihr einsames Leben darüber verann.

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Keiner hat nach ihr die Hand ausgestreckt

Und die flügelgebundene Seele erweckt.

Keiner hat in der Sommernacht
Zu seligem Weinen sie gebracht.

Und doch flogen Locken auch ihr ums Gesicht,

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Und ihre Augen glänzten jung und licht.


Und doch schlug auch ihr in verschwiegener Brust
Die Sehnsucht nach Sonne und Frühlingslust.

Niemand zu Liebe, niemand zu Last,
So ist sie erloschen und verblasst.


Maria Janitschek.