Die deutsche Presse in Metz

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor:
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Die deutsche Presse in Metz
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 47, S. 792
Herausgeber: Ernst Keil
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1871
Verlag: Verlag von Ernst Keil
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite

[792] Die deutsche Presse in Metz. Vom 18. October 1871 datirt die erste reindeutsche „Metzer Zeitung“. Wir begrüßen diesen Kämpfer für die geistige Wiedereroberung des alten, durch die Waffen neugewonnenen Reichslandes um so freudiger, als wir damit ein unabhängiges Blatt mehr gewonnen haben, das, frei von jeder Regierungs-Subvention, allein im Volke seinen Halt suchen muß. Vor der Hand ist das deutsche Volk in Metz nur durch eine Colonie vertreten, die mitten zwischen dem Franzosenthum einen festen Kern einnimmt. Welcher vaterländische Geist in diese Colonie aus der Heimath mit hereinzieht, dafür liefert die „Gartenlaube“ selbst ein überraschendes Beispiel; denn während vor dem Kriege kein einziges Exemplar derselben nach Metz ging, zählt sie jetzt schon weit über sechshundert Abnehmer dort und erfreut sich einer wöchentlichen Zunahme. Dennoch würde unter den dermaligen Bevölkerungsverhältnissen die Gründung einer reindeutschen Zeitung ein gewagtes Unternehmen sein, wenn die deutsche Colonie in Metz allein deren Leser liefern sollte; das Blatt konnte nur mit der Hoffnung gegründet werden, daß Deutschland selbst ihm seine Theilnahme zuwenden werde, und dies wird sicherlich geschehen, falls die Redaction sich diese Theilnahme zu verdienen versteht. Das wird ihr am leichtesten dadurch gelingen, daß sie der deutschen Theilnahme für Lothringen mit recht frischen eingehenden Schilderungen und Belehrungen aus dem lothringischen Volksleben der Vergangenheit und Gegenwart entgegenkommt; solche Belehrungen werden dort wie hier die Leser am raschesten beiziehen. Die tägliche und alltägliche politische Berichtweise, die uns in Hunderten von Zeitungen geboten ist, thut das allein nicht. Um aber Das leisten zu können, muß die Redaction von Deutschland aus sofort unterstützt werden. Die „Metzer Zeitung“ hat so reiches, uns jetzt so nahe am Herzen liegendes Material um sich herum, daß sie bei rechter Ausbeute desselben ein ebenso genuß- als verdienstreiches Unternehmen werden kann.