Die gefangenen Soldaten
dabei ein junges Blut;
sie hatten sich vergangen,
der Graf nahm sie gefangen,
setzt sie bis auf den Tod.
dazu aus fremdem Land,
sie lief in aller Eilen
des Tags wol zehen Meilen
bis zu dem Grafen hin.
ich wünsch euch guten Tag;
ach, wolltet ihr mein gedenken,
den Gefangnen mir zu schenken,
ja schenken zu der Eh!“
das kann und mag nicht sein;
der Gefangne der muß sterben,
Gottes Gnad muß er ererben,
wie ers verdienet hat.‘‘‘
und weinet bitterlich;
sie lief in aller Eilen
des Tags wol zwanzig Meilen
bis zu dem tiefen Thurn.
ich wünsch euch guten Tag;
ich hab für euch gebeten,
ich kann euch nicht erretten:
es hilft nicht Gut noch Geld.“
ein Hemdlein, war schneeweiß:
„Sieh da, du Hübscher, du Feiner,
du Herzallerliebster meiner!
das soll dein Brauthemd sein!“
ein Ringlein, war von Gold:
„„Sieh da, du Hübsche, du Feine,
du Herzallerliebste meine!
das soll dein Trauring sein!““
wenn ichs nicht tragen kann?“
„„Leg dus in Kisten und Kasten
und laß es ruhen und rasten
bis an den jüngsten Tag!““
und sehe das Ringlein an –
das Herz möcht mir zerbrechen;
selbst möcht ich mich erstechen,
weil ichs nicht ändern kann!“