Von drei gefangenen Soldaten

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Titel: Von drei gefangenen Soldaten
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aus: Deutscher Liederhort,
S. 34
Herausgeber: Ludwig Erk
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1856
Verlag: Th. Chr. Fr. Enslin
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Erscheinungsort: Berlin
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[34]
12c. Von drei gefangenen Soldaten.
(Flieg. Bl. o. O. Um 1632. „Vier schöne Neue Soldatenlieder.“ Das 2.)
1.
Es waren drei Soldaten,

es war ein junges Blut;
sie hätten sich Eins begangen,
der Marschalk hätt sie gefangen,
gefangen mußten sie sein.

2.
Ein Wagen thät man rüsten,

sechs Roß spannt man dafür;
gar eilend thät mans führen
von Rigitz bis in Düring,
gen Düring wol in die Stadt.

3.
Ei da sie nun gen Düring kamn,

wol in die werthe Stadt,
ei sie waren gar schon empfangen
von Burgern und Soldaten
in tiefsten Thurn hinein.

4.
Da lagen sie gefangen

bis auf den dritten Tag:
„Ei wüßt das mein Vater und Mutter,
sie würden bald zu mir kommen,
daß ich gefangen läg.“

5.
Des ward ein wackers brauns Mägdlein gewahr

zu Düring wol in der Stadt;
das gieng mit Schreien und Weinen
zu Düring wol über die Steine,
wol vor des Amtmanns Haus.

6.
‚‚‚Ach Amtmann, lieber Amtmann mein,

gebt mir ein Gfangnen los!
thut ihm das Leben schenken;
darbei will ich euer gedenken
weil ich das Leben hab.‘‘‘

7.
„„Ach hör, du mein brauns Mägdelein,

dasselbig kann nicht sein;
der Gefangen der muß sterben,
Gottes Gnad muß er erwerben:
bitt für die Seele sein!““

8.
Alsbald das Mägdlein das vernahm

wol vor des Amtmanns Haus,
da gieng sie heimlich trauren
gen Düring wol hinter die Mauren,
wol vor den tiefsten Thurn.

9.
Was bracht sie ihm zu Letzte?

ein Hemmetlein, war schneeweiß;
sprach: ‚‚‚Herzlieb, das will ich euch schenken,
thut mein darbei gedenken
allhie zu dieser Stund!‘‘‘

10.
Was zog er von seim Finger?

von Gold ein Ringlein roth:
„Herzlieb, das will ich euch wieder schenken,
thut mein darbei gedenken
weil ihr das Leben habt!“ –

11.
Zu Düring thät man sie richten

alle Drei zum selben Mal
am freien Markt, mit Pflichten;
kein Mann soll es vernichten.
Gott geleit sie ins Himmels Saal!

3, 3. schon, schön.