Von drei gefangenen Soldaten
es war ein junges Blut;
sie hätten sich Eins begangen,
der Marschalk hätt sie gefangen,
gefangen mußten sie sein.
sechs Roß spannt man dafür;
gar eilend thät mans führen
von Rigitz bis in Düring,
gen Düring wol in die Stadt.
wol in die werthe Stadt,
ei sie waren gar schon empfangen
von Burgern und Soldaten
in tiefsten Thurn hinein.
bis auf den dritten Tag:
„Ei wüßt das mein Vater und Mutter,
sie würden bald zu mir kommen,
daß ich gefangen läg.“
zu Düring wol in der Stadt;
das gieng mit Schreien und Weinen
zu Düring wol über die Steine,
wol vor des Amtmanns Haus.
gebt mir ein Gfangnen los!
thut ihm das Leben schenken;
darbei will ich euer gedenken
weil ich das Leben hab.‘‘‘
dasselbig kann nicht sein;
der Gefangen der muß sterben,
Gottes Gnad muß er erwerben:
bitt für die Seele sein!““
wol vor des Amtmanns Haus,
da gieng sie heimlich trauren
gen Düring wol hinter die Mauren,
wol vor den tiefsten Thurn.
ein Hemmetlein, war schneeweiß;
sprach: ‚‚‚Herzlieb, das will ich euch schenken,
thut mein darbei gedenken
allhie zu dieser Stund!‘‘‘
von Gold ein Ringlein roth:
„Herzlieb, das will ich euch wieder schenken,
thut mein darbei gedenken
weil ihr das Leben habt!“ –
alle Drei zum selben Mal
am freien Markt, mit Pflichten;
kein Mann soll es vernichten.
Gott geleit sie ins Himmels Saal!
3, 3. schon, schön.