Die große Cisterne in Constantinopel
Die große Cisterne in Constantinopel.
Wir traten in ein Privathaus, stiegen eine lange Reihe von Stufen hinab und befanden uns am Ufer eines unterirdischen Sees, der sich unter mehreren Straßen ausdehnt. Das Gewölbe ruht auf hundert sechs und dreißig prächtigen Marmorsäulen. Eine Menge Eimer gehen in die Tief nieder, in welchen die Einwohner ihr Wasser schöpfen. Von allen Wasserbehältern, welche Constantinopel der klugen Vorsorge seiner griechischen Kaiser verdankt, ist dieser allein noch übrig. Der Türke, durch dessen Haus wir hineinkamen, nannte ihn den unterirdischen Palast (yeré batan Sarai), mit der Bemerkung, daß die Nachbarn, obgleich ihre Häuser darüber gebaut wären, nicht einmal von dessen Existenz etwas wüßten. Aus dem allgemeinen Zerfall, in welchem die Festungswerke, nebst allem was dazu gehört, erscheinen, geht hervor, daß die Türken seit ihrer Eroberung nirgends eine Ausbesserung vorgenommen haben müssen.
Wenn der Sultan die Cisternen nicht herstellen läßt und dadurch einem Wassermangel vorbeugt, so kann die Stadt nicht eine Woche lang eine Belagerung aushalten.to England. By Dr. Walsh. London 1828.