Die heiligen drei Könige (Die Gartenlaube 1876/4)

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Autor: Friedrich Hofmann
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Titel: Die heiligen drei Könige
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 4, S. 61, 76
Herausgeber: Ernst Keil
Auflage:
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Erscheinungsdatum: 1876
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[61]

„Die heiligen drei Könige mit ihrem Stern.“
Originalzeichnung von W. Grote.

[76]

 Die heiligen drei Könige.

 (Mit Abbildung. S. 61.)[WS 1]

Zur stillen Zeit geht’s in der Ruh’
Der Kölner Domgruft seltsam zu.
Wo sie die Heiligenleiber verbergen,
Da regt es sich fröhlich in den Särgen:
Da steiget singend Herr Melchior
Mit dem frisch geputzten Stern hervor;
Der junge Herr Balthasar geigt wie zur Mette;
Herr Kaspar bläst die Clarinette.

„Das weiß in Köln ein jedes Kind,
Daß wir die heil’gen drei Könige sind.
Zur stillen Zeit wir auferstehen,
Von Dorf zu Dorf wallfahren gehen.
Macht auf die Thür, macht auf das Thor,
Die heil’gen drei Könige stehen davor!
Der Stern glänzt in Ehren, hell schallen die Weisen;
Nun gebt uns zu zehren, zu trinken und speisen!

Wir heil’gen drei Könige mit dem Stern,
Wir essen und trinken, bezahlen nicht gern.
Wir sind willkommen in frommen Landen
Als Könige und als Musikanten.
Doch weh’ uns Armen – kein Gottserbarm
Beschützt uns vor dem Herrn Gensd’arm,
Und die Ketzer rufen in allen Gassen:
Wir könnten uns wieder begraben lassen.

Es ist halt eine schlimme Zeit
Für uns’re Drei-Königs-Heiligkeit.
Sonst glaubten selbst die ältesten Weiber
An die drei heiligen Königsleiber:
Jetzt mag, mit verbotenem Heiligenschein,
Der Teufel ein heil’ger Drei-König sein!“ –
Das ist – o neue Reichsbeschwerde! –
Das Loos des Schönen auf der Erde!

 Fr. Hfm.



Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: S. 69