Die königliche Arbeitslust
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[49] Die königliche Arbeitslust. Einige Vertraute sagten dem Könige Georg II. von England, man wäre allgemein mit dem langsamen Auszahlen der öffentlichen Gelder, mit der nachlässigen Betreibung der Staatsgeschäfte und so weiter über die Maßen unzufrieden. Den König entrüstete dies sehr, und er ließ stehenden Fußes den alten Herzog von Newcastle, seinen Premierminister, holen und sagte ihm, er konnte nicht länger einen so unverantwortlichen Aufschub der dringendsten Staatsangelegenheiten mitansehen, sondern wolle künftig die einlaufenden Akten, Rechnungen und dergleichen selbst durchsehen, weswegen er ihm morgen schon die erforderlichen Papiere ohne Verzug nach St. James schicken solle.
„Da Eure Majestät so arbeitslustig sind, sollen Sie die Papiere morgen pünktlich erhalten,“ sagte der Herzog. –
Als der König am nächsten Tage früh aufstand, sah er in dem Hofe seines Palastes von zwei Leiterwagen lauter Papiere mit rotem Bande gebunden (wie in den englischen Kollegien üblich ist) abladen. Er fragte, was das wäre, und hörte, die Sachen kämen vom Herzoge von Newcastle. Den ließ er sofort befragen, was der Schwall von Schriftstücken solle. Es seien die erbetenen Papiere zum Durchsehen, ließ ihm der Herzog sagen, und es würden heute Seiner Majestät noch zwölf andere Wagen voll zugeschickt werden.
„Zum Henker!“ rief da der erzürnte Monarch aus, „des Kuckucks erster Sekretär mag sie durchlesen! Aber ich wollte lieber barfuß nach Jerusalem wandern.“
Damit war die königliche Arbeitslust wieder verflogen.