Die künftige Zeit

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Textdaten
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Autor: Christian Felix Weiße
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Titel: Die künftige Zeit
Untertitel:
aus: Scherzhafte Lieder.
S. 27-28
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1758
Verlag: Weidemann
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originaltitel:
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Originalherkunft:
Quelle: Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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[27]
Die künftige Zeit.


Mein Leben eilet schnell dahin,
Bald bin ich nicht mehr, was ich bin,
Und meine Kräfte sinken:
Dann sieht mein abgenützter Blick,

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Nicht weiter seines Lebens Glück,

O Quaal! im Glase blinken.

Man ladet mich zu Festen ein,
Ich sitz in junger Schönen Reihn,
Da fang ich an zu schlafen.

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Ein reizend Mädchen kützelt mich:

Da sitzt der Thor, da schämt er sich,
Und kann sie nicht bestrafen!

[28]
Nun tönt der Instrumenten Chor:

Es tritt die Jugend muthig vor,

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Und tanzt durch alle Glieder:

Aus Mitleid reicht Selinde mir
Die schöne Hand: kaum folg ich ihr,
So sink ich taumelnd nieder.

Sie tanzen freudig, bis es tagt:

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Ich unvermißt und unbeklagt,

Schleich in einsame Betten:
Da kömmt kein Traum, der mir ersetzt,
Was wachend mich vormals ergötzt:
Kein Schlaf kömmt mich zu retten.

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Dann – – Himmel ach! wo denk ich hin?

Fühl ich nicht jetzund, wer ich bin?
Seh ich nicht Doris winken?
Komm Mädchen, gieb mir einen Kuß!
Madera her, geschwind! man muß

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Ein solch Gespenst vertrinken.