Die neue Thermalquelle in Bad Oeynhausen

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Autor: Unbekannt
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Titel: Die neue Thermalquelle in Bad Oeynhausen
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 19, S. 608
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1898
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger G. m. b. H. in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[608]

Die neuerschlossene Thermalquelle in Bad Oeynhausen.
Nach einer Aufnahme von Hofphotograph C. Colberg in Oeynhausen.


Die neue Thermalquelle in Bad Oeynhausen. (Mit obenstehender Abbildung.) Im Jahre 1845 wurde in dem anmutigen Weserthale, unweit der Einmündung der Werre in die Weser, vom Berghauptmann v. Oeynhausen das nach ihm benannte Bad gegründet. Die warmen Soolquellen erwiesen sich heilsam gegen chronische Leiden des Nervensystems, sowie diejenigen Knochen- und Muskelerkrankungen, welche mit Lähmungen und Schmerzen verknüpft sind. Unter königlich preußischer Verwaltung erfreute sich der Badeort einer fortschreitenden Entwicklung, und die Zahl der Kurgäste stieg namentlich in den letzten Jahren bedeutend. Leider war die Freude der Bewohner des inzwischen zur Stadt herangewachsenen Badeortes durch Sorge getrübt. Die wichtigste Thermalquelle lieferte verhältnismäßig zu wenig Wasser, so daß man den Anforderungen der immer zahlreicher erscheinenden Badegäste nur mit Mühe und Not gerecht zu werden vermochte. Der Versuch, den Ausfluß der alten Thermalquelle zu erhöhen, mißlang, und so ging man daran, eine neue Quelle zu erbohren. Das war ein schwieriges und kostspieliges Unternehmen. Dem Haupte der Badeverwaltung, dem Bergrat Morsbach, gelang es aber, die nötigen Mittel zu beschaffen. Von der Regierung und dem Abgeordnetenhause wurden zunächst 90000 und dann 80000 Mark für die Bohrungen bewilligt. Fast zwei Jahre dauerten die Arbeiten, und der Bohrmeister Lohel ließ schon beinahe die Hoffnung auf Erfolg sinken. Da wurde in der Nacht vom 7. zum 8. Juli d. J. in der Tiefe von 624 m eine große, wasserführende Kluft angefahren. Schnell war das Bohrzeug entfernt, und mit gewaltigem Druck entquoll nunmehr dem Erdinnern ein kräftiger Born, der in der Minute einen Kubikmeter Wasser lieferte. Die neue Quelle weist die Eigenschaften des alten Oeynhauser Sprudels auf: sie hat eine Temperatur von 33°C. und einen starken Gehalt an Kochsalz und Kohlensäure. Die Zukunft des Bades ist nunmehr in vollstem Maße gesichert, und man wird sogleich den Bau eines neuen Thermalbadehauses beginnen. Unsere nebenstehende Abbildung veranschaulicht die Mächtigkeit der neuerschlossenen Heilquelle.