Die schöne Agnete

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Titel: Die schöne Agnete
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aus: Deutscher Liederhort,
S. 47–48
Herausgeber: Ludwig Erk
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1856
Verlag: Th. Chr. Fr. Enslin
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Erscheinungsort: Berlin
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[47]
16a. Die schöne Agnete.


Mäßig. Mündlich, aus der Gegend von Guben.
Noten
Noten


1.
Es freit ein Wassermann weit und breit,

von dem Berg wol über die See;
er freite das königliche Töchterlein,
die schöne Agnete.

2.
Er ließ ihr eine Brücke baun

von dem Berg wol über die See,
worüber sie sollte spazieren gehn
die schöne Agnete.

3.
Sie that darüber wol manchen Gang

von dem Berg wol über die See,
bis daß die Brücke hinunter sank
mit der schönen Agnete.

4.
Darunter wohnt sie wol sieben Jahr,

von dem Berg wol über die See,
bis daß sie sieben Söhne gebar,
die schöne Agnete.

5.
Sie hörte die Glocken gar schöne gehn

von dem Berg wol über die See,
da wollte sie zur Kirche gehn
die schöne Agnete.

6.
Und als sie an die Kirchenthür kam,

von dem Berg wol über die See,
da neigte sich der Kirchenschrank
vor der schönen Agnete.

7.
Und als sie aus der Kirche kam,

von dem Berg wol über die See,
da stand der kleine wilde Wassermann
vor der schönen Agnete.

8.
Sprach: „Willst du mit mir hinunter gehn (gahn),

von dem Berg wol über die See,
oder willst du dein Leben auf Erden lassn (lahn),
du schöne Agnete?“

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9.
‚‚‚Eh ich mit dir unsers Wasser wollt gehn,

von dem Berg wol über die See,
viel liebr will ich mein Leben auf Erden lassn,
ich arme Agnete.‘‘‘

10.
Er zog wol aus sein blankes Schwert,

von dem Berg wol über die See,
und hieb ihr ab den Kopf so zart,
der schönen Agnete.

11.
Sie sank dahin in das grüne Gras,

von dem Berg wol über die See:
auf jedem Tröpfchen Blut ein Engelein saß
von der schönen Agnete.