Die schöne Hannăle
Mäßig. | Mehrfach mündlich, aus der Gegend von Hainau, Liegnitz und Breslau. |
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Mäßig. | Aus Neukirch bei Goldberg in Schlesien. |
Mäßig. | Aus der Niederlausitz. |
von dem Berg und tiefen Thal,
wol über die See,
|: er freit nach königlichem Adelstamm,
nach der schönen Hannăle. :|
von dem Berg und tiefen Thal,
wol über die See,
darauf sollt sie spazieren gehn (gahn),
die schöne Hannale.
von dem Berg und tiefen Thal,
wol über die See,
bis daß sie unter das Wasser sank,
die schöne Hannale.
von dem Berg und tiefen Thal,
wol über die See,
ergreift sie der wilde Wassermann,
die schöne Hannale.
von dem Berg und tiefen Thal,
wol über die See,
bis sie ihm sieben Söhne gebar,
die schöne Hannale.
von dem Berg und tiefen Thal,
wol über die See,
da hört sie einen Glockenklang,
die schöne Hannale.
von dem Berg und tiefen Thal,
wol über die See,
laß mich einmal in die Kirche gehn (gahn),
mich arme Hannale!“
von dem Berg und tiefen Thal,
wol über die See,
du möchtest mir nicht wiederkehrn,
du schöne Hannale!‘‘‘
von dem Berg und tiefen Thal,
wol über die See,
wer würde mir meine siebn Kinder ernährn,
mir armen Hannale?“ –
von dem Berg und tiefen Thal,
wol über die See,
da neigt sich Laub und grünes Gras
vor der schönen Hannale.
von dem Berg und tiefen Thal,
wol über die See,
da neigt sich Graf und Edelmann
vor der schönen Hannale.
von dem Berg und tiefen Thal,
wol über die See,
die Mutter legt das Kissen drauf
der schönen Hannale.
von dem Berg und tiefen Thal,
wol über die See,
ihr Vater und Mutter sie mit sich nehmn,
die schöne Hannale.
von dem Berg und tiefen Thal,
wol über die See,
und trugen ihr auf gebackne Fisch,
der schönen Hannale.
von dem Berg und tiefen Thal,
wol über die See,
fiel ihr ein Apfel auf den Schooß,
der schönen Hannale.
von dem Berg und tiefen Thal,
wol über die See,
werft mir den Apfel in Feuers Glut,
mir armen Hannale!“
von dem Berg und tiefen Thal,
wol über die See,
wer wird denn unsre Kinder ernährn?
du schöne Hannale!‘‘‘
von dem Berg und tiefen Thal,
wol über die See,
nehm ich ihr vier, nimmst du ihr drei,
ich arme Hannale!“
von dem Berg und tiefen Thal,
wol über die See,
das siebente wolln wir theilen gleich,
du schöne Hannale!
von dem Berg und tiefen Thal,
wol über die See,
daß wir einander gleiche sein,
du schöne Hannale!‘‘‘
von dem Berg und tiefen Thal,
wol über die See,
viel lieber will ich im Wasser bleibn,
ich arme Hannale!“
1, 2. Zwischen Berg und tiefen Thal. Von der Burg (von dem Berg) im tiefen Thal bis (wol) über die See. – 1, 4. wol nach des Königs Tochter in Engeland. – 1, 5. nach der schönen Hannele, Annale, Agnete, Linave, Dorothee etc. – 2, 1. Er ließ eine Brücke von Golde schlagn – von Golde baun. – 5. Sie freiten wol ganzer sieben Jahr, bis daß sie sieben Söhne gebar. – 6, 4. hört sie die Glocken in Engeland. – 15, 4. Dies Zeichen giebt der Wassermann, wie es in solchen Fällen die Nixen zu geben pflegen. Vgl. „Deutsche Mythologie von Jac. Grimm. Zweite Ausg. Göttingen, 1844.“ Bd. I, 464. – 61, 1. Ach Mutter, seid doch ihr so gut.