Die singende Glocke

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Textdaten
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Autor: Jodocus Donatus Hubertus Temme
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Titel: Die singende Glocke
Untertitel:
aus: Die Volkssagen von Pommern und Rügen. S. 316
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1840
Verlag: Nicolaische Buchhandlung
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Erscheinungsort: Berlin
Übersetzer:
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Originalherkunft:
Quelle: Google und Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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268. Die singende Glocke.

Eine Meile von Uekermünde bei dem Gute Vogelsang liegt eine große Wiese, auf der ehemals ein Dorf gestanden haben soll. Vor langen Jahren hütete hier einmal ein Hirt seine Schweine, als er sah, daß ein Schwein immer an einer und derselben Stelle die Erde aufwühlte. Er ging daher zuletzt hin, und sah nun den Knopf einer Glocke aus der Erde hervorragen. Er rief mehrere Leute herbei, welche eine große schöne Glocke aus der Erde herausgruben. Die Stadt Uekermünde machte darauf Ansprüche an die Glocke, und die Bürger kamen mit einem, mit acht Pferden bespannten Wagen, um sie zur Stadt zu holen. Allein so viel sie sich auch abmüheten, die acht Pferde konnten die Glocke nicht aus der Stelle ziehen. Während sie sich noch damit quälten, kam zufällig des Weges ein Bauer aus dem benachbarten Dorfe Lukow mit einem Wagen, vor welchem er zwei Ochsen hatte. Der lud nun die Glocke auf, und seine Ochsen zogen sie ganz leicht nach Lukow. Dort wurde sie im Kirchthurm aufgehangen, wo sie noch ist. Diese Glocke hat einen schönen singenden Ton, und wenn man genau zuhört, so kann man hören, wie sie beim Läuten immerfort die Worte singt:

Su borg – Damgorden!

Sie soll dadurch das Auswühlen des Schweins (Sau) und den Namen des versunkenen Dorfes, dem sie zugehört hat, bezeichnen.

Mündlich.