Die sociale und politische Stellung der Deutschen in den Vereinigten Staaten:Seite 18
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folgte jedoch damals blindlings den demokratischen Fahnen, weil eben jedes tiefere Verständniss der sich vorbereitenden Tragödie fehlte. Als diese Bedeutung klar und klarer wurde, fand man das Gros der Deutschen auf der rechten, nämlich auf der republikanischen Seite. Wenn die neue Partei auch 1856 ihren Kandidaten Fremont noch nicht durchsetzte, so fasste sie doch in den Gesetzgebungen und Gouverneursstellen der nördlichen Staaten festen Fuss und 1860 gerieth mit Lincoln’s Erwählung die Union zum ersten Mal seit Jahrzehnden in die Hände des Nordens. Die 400,000 deutschen Stimmen hatten bei dem Wahlkampf den Ausschlag gegeben und die Anerkennung dieser wichtigen Dienste von Seiten der neuen Bundesregierung war eine glänzende. Gesandtenstellen erster Klasse, Bundessteuer-Einnahmestellen, Consulpatente fielen (manche zum ersten Mal) in den Schooss der Führer der deutschen Republikaner. Carl Schurz vertrat die Ver. Staaten am Hofe von Madrid; Friedrich Hassaurek thronte in der Nähe der Wolken in Quito, Ecuador; Georg Schneider ging auf einige Wochen als Konsul nach dem durch Hamlet’s Vaterschattenspiel berühmten Elsinore (Helsingör) ins Exil, und Kreismann, ein andrer gewiegter Chicagoer Politiker, begleitete seinen Freund, den zum Gesandten in Berlin ernannten Norman B. Judd als Legationssekretair. Um den ungeheuren Umschwung zu würdigen, den diese und andere Ernennungen für die sociale und politische Stellung der Deutsch-Amerikaner andeuten, muss man auf das frühere Verhältniss in und die frühere Werthschätzung derselben durch die grossen politischen Parteien zurückblicken. R. W. Emerson bemerkt noch 1860 in seinem Essay über |