Die sociale und politische Stellung der Deutschen in den Vereinigten Staaten:Seite 7
Die sociale und politische Stellung der Deutschen in den Vereinigten Staaten | |
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grösserem Style aufgeführten Turn- und Gesangfeste zu einer Art neuer Cultur- und Lebensgenussoffenbarung für das Amerikanerthum werden. Die deutsche Einwanderung vor 1848 unterschied sich von der späteren in zweierlei Hinsicht. Sie war zunächst bei weitem weniger zahlreich und stetig, und sodann enthielt sie nur wenig geistig bedeutende Elemente. Was aus dem Deutschthum ohne die nach48ger Einwanderung geworden wäre, kann man aus dem Deutsch-Pennsylvanierthum lernen, dessen Vorfahren im vorigen Jahrhundert aus der Pfalz einwanderten, um schliesslich zu einer Art versteinerten Gedankenbildung zu werden oder in der Flachheit des gewöhnlichen Amerikanerthums unterzugehen. Im Gegensatz zu diesen Petrefakten brachte die neuere Einwanderung die modernsten Ideen der europäischen Revolution mit, und schickte sich mit jetzt lächerlich erscheinender Zuversicht an, das Evangelium, welches die bevorzugten Kinder Israels, d. h. die europäischen Völker, nicht hatten verwirklichen können, den vermeintlichen Barbaren der neuen Welt zu predigen. Der Zusammenstoss und das Zerschellen dieser europäischen Socialreformer und ihrer ideale mit und an der scheinbar so entsetzlich nüchternen amerikanischen Wirklichkeit bildet einen interessanten Abschnitt in der Geschichte des Deutsch-Amerikanerthums und muss als Einleitung und in Verbindung mit der ersten Stufe betrachtet werden, welche jenes im Anfang der 50ger Jahre in den Vereinigten Staaten gleichsam als Lehrzeit durchmachte.
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