Die sociale und politische Stellung der Deutschen in den Vereinigten Staaten:Seite 6

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Die sociale und politische Stellung der Deutschen in den Vereinigten Staaten
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Die Einwanderung der letzten 25 Jahre.


     Von einer Geschichte des Deutsch-Amerikanerthums vor 1848 konnte so wenig die Rede sein wie von dem Namen desselben. In der That wurde der neue, man möchte sagen internationale Begriff „Deutsch-Amerikaner“ zuerst von dem Verfasser dieses geprägt, indem er seiner im März 1854 in Chicago zum ersten Male erscheinenden Zeitung den Namen „Der Deutsch-Amerikaner“ an die Spitze setzte. Bis dahin hatte man stets nur von Deutschen in Amerika gesprochen, und die Deutschen selbst hatten bis dahin die Vereinigten Staaten mehr als ein Exil betrachtet, aus dem man sich nach dem alten Lande zurücksehnt, denn als einen Schau­platz, auf welchem für die besten Eigenschaften des Deut­schen ein reicherer und grossartigerer Spielraum als irgendwo sonst sich darbieten sollte oder könnte. Das Wort „Deutsch- Amerikaner“ bezeichnet allein schon ein vollkommenes Ver­lassen jenes sich stets wie im Ersten fremd fühlenden und fremd haltenden Standpunktes. Zum ersten Mal sieht man von jener Zeit an die Deutsch-Amerikaner zu gemeinsamem Handeln sich durch ihre Presse wie durch Abgeordnete be­stimmen, und aus dem Dunkel des Privatlebens oder blosser Parteiheeresfolge heraustretend als Mithandelnde auf der politischen Bühne erscheinen, während zugleich die in immer