Diskussion:BLKÖ:Pezzl, Johann
Abschnitt hinzufügen- Johann Pezzl, Beschreibung der Haupt- und Residenz-Stadt Wien
C. Kaulfuss und C. Armbruster, 1816; 412 Seiten, Google Textbeispiel, S. 166: „Protestanten, Griechen, Juden, Türken:
- ... Außer den in Wien wirklich ansässigen Juden ist auch stets eine sehr große Zahl derselben aus allen österreichischen Provinzen, besonders aus Galizien hier. Sie haben zwar kein eigenes Synagog-Gebäude; aber in einem Hause iin der Sterngasse ist ein Saal zur Synagoge eingerichtet, wobey auch eine jüdische Schule ist.
- Von der Mahomedanischen Religion sind schon seit mehr als einem Jahrhudert immer einige wenige Kaufleute in Wien; diese üben ihren Religionsdients in ihren Wohnungen.“
- Johann Pezzl, Neue Skizze von Wien, Band 3; Degen, 1812, Google
- Google über Pezzl und seine Aussage bzg. des Vergleichs mit Orangutans (Orang Utans sind übrigens nomen es omen niemals schwarz!) ..
- The Other in Jewish Thought and History: Constructions of Jewish Culture and ...
„Excluding the Indian fakirs, there is no category of supposed human being which comes closer to the orangutan than does a Polish Jew. ... Covered from foot to head in filth, dirt and rags, covered in a type of black sack ... their necks exposed, the color of a Black, their faces covered up to the eyes with a beard, which would have given the High Priest in the Temple chills, the hair turned and knotted as if they all suffered from the plica polonica. (Fußnote 10: Für Ausgabe 1923) ...“ Zabia (Diskussion) 12:44, 3. Mai 2013 (CEST)
Skizze von Wien, 3. Heft, 1787, Textbeispiele
[Bearbeiten]Seite 366 Kap. 64 Andächtelei.
Es ist traurig, daß man nie ernstlich von der Religion sprechen kann, ohne sich zugleich an den Affen derselben, die Andächtelei, mit erinnern zu müssen.
Diese Mißgeburt, das Kind des Schwachsinnes und der langen Weile, auch manchmal der Furscht über das Bewußtsein begangener Niederträchtigkeiten, ist leider in Wien noch sehr häufig zu finden; und nicht etwa bloß beim Pöbel, nein, in den vornehmsten Häusern thront sie, und dieß häufiger, wenigst sichtbarer, als bei den untern Volksklassen. Die Nährväter derselben, die Gewissensräthe, Beichtväter, geistliche Hausfreunde, und wie die Schlauköpfe etwan sonst noch heissen, welche in den übrigen kultivirten europäischen Provinzen aus den obern Ständen verdrängt, und genöthiget (367) werden, in den mittlern und niedrigen Regionen der Kristglaubigen, ihren Tabernakel aufzuschlagen, und sich gutwillige Anhängerinnen und Wohlthäterinnen zu suchen, erfahren hier gerade das Gegentheil. Man verjagt sie allgemein aus den unteren Ständen, und nur bei den höhern erhalten sie sich im größten Glanz und Ansehn.
Es ist vergebliche Arbeit, dagegen mit Vernunft und Gründen zu streiten, man predigt tauben Ohren. Wohlthätiger Spott ist das einzige, was auf Andächtler und Andächtlerinnen noch manchmal einige Wirkung thut, daß sie ihre Thorheiten, ihr kleinliches, die wahre Religion entehrendes Fratzenspiel, wenigst etwas geheimer treiben, und den Menschenverstand und den ächten Gottesdienst nicht so ganz offen und geradezu beleidigen.
Laßt uns also zu Auferbauung der Andächtigen, und zur Belustigung der Denker, (368) einige Thatsachen aus der neuesten Chronik der Wienerischen Andächtelei ausheben.
Wer erinnert sich nicht derr Reise des Pabstes nach Wien; seines Aufenthalts daselbst, und der sonderbaren dabei vorgefallenen Auftritte! Dahin gehört vorzüglich derienige, der mit seinem Pantoffel vorgieng. Nicht genug, daß die vornehmsten Damen, dichte neben den Bengeln von Kapuzinerlaienbrüdern sich zur Erde hinwarfen, um die heiligen Füsse zu küssen; nein, sie liessen sich noch den leeren päbstlichen Pantoffel in die Häuser bringen. – Sämmtliche Dienerschaft mußte mit Fakeln in der Hand am Hausthore das Heiligthum empfangen. Der seidene Pantoffel, auf einer silbernen Tasse liegend, ward von Zimmer zu Zimmer, von Haus zu Haus getragen, betrachtet, geküsset, etc. etc. Da möchte man wahrlich, wie Juvenal sagt (Si natura negat, facit indignatio versum Qualemcunque potest. [In der Fußnote]), aus Aerger zum Poeten (369) werden um zu Geiseln ohne Barmherzigkeit.
(Seite 377)
Die Juden waren schon seit lange in Böhmen, Mähren, Hungarn, besonders in Galizien so häufig, daß ihre bloße Existenz von der ihnen gewährten Duldung zeugt. Durch das Toleranzedikt wurde ihnen ihr Dasein noch mehr gesichert, und wurden ihnen einige neue Vortheile gewährt. ... Die Nichtunirten Griechen machen nach den Katholiken die stärkste Religionsparthie. Sie haben 1 Erzbischof, 8 Bischöfe, und 5857 Popen oder Pfarrer. ... (Seite 378)
In Wien befinden sich alle diese Religionsverwandte friedlich und ungestört nebeneinander, und wer sich aus allen denselben über Intoleranz zu beschweren fände, der müßte in der That ein sehr ungenügsamer Mensch sein: denn, daß man den Unkatholischen gesetzmäßig befohlen hat, bei Vorbeitragung des katholischen Venerabile entweder aus dem Weg zu weichen, oder den Hut davor abzuziehen, dieß wird wohl kein Mann, der einen Begrif von Anstand und Ordnung hat unbillig finden. Zabia (Diskussion) 13:36, 3. Mai 2013 (CEST)