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Ein neues Lied auf eine alte Weise

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Karl Reinecke-Altenau
Illustrator:
Titel: Ein neues Lied auf eine alte Weise
Untertitel:
aus: Allgemeiner Harz-Berg-Kalender für das Schaltjahr 1932
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum: 1931
Erscheinungsdatum: Vorlage:none
Verlag: Vorlage:none
Drucker:
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Originalherkunft:
Quelle: Commons
Kurzbeschreibung:
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Ein neues Lied auf eine alte Weise.


     „Glückauf, ihr Bergleut’ jung und alt,“ –
Wir fangens wohlgemut,
Als noch des Schlägels Schlag erschallt,
Das Eisen nicht geruht.

5
Nun hat der schwarze Kittelmann

Gezäh und Leder abgetan,
Und nie mehr tönts vom Schacht herauf:
Glückauf, Glückauf, Glückauf.

     Die letzte Schicht ward längst verfahrn,

10
Die Tonne saust nicht mehr.

Kein Bohrer schrillt, es rollt kein Karrn,
Kein Anbruch leuchtet her,
Daß unser Aug’ am Glanz sich freu
Von Silber, Blende und vom Blei, –

15
Wie kläng’ da unser Ruf hinauf:

Glückauf, Glückauf, Glückauf.

     Der Väter Erbe ging zu Bruch, –
Kamrad, lösch das Geleucht.
Auf Gottes Segen fiel ein Fluch,

20
Es Stürzen Schacht und Stollen ein,

Wir gruben unser Herz darein,
Und trauernd ziehn wir fort zu Hauf:
Glückauf, – Glückauf, – Glückauf.

     Doch seht, die Tanne grünet noch,

25
Am Berg rauscht stoz der Wald.

Es blieb uns unsre Heimat doch,
Vom Hirtenhorn durchhallt,
Es blieb die alte Bergmannstreu! –
Der Heimat schwör’n wir sie aufs neu

30
Und reichen uns die Hände drauf:

Glückauf, Glückauf, Glückauf.