Eine neue menschliche Erleuchtung

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor:
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Eine neue menschliche Erleuchtung
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 14, S. 166
Herausgeber: Ferdinand Stolle
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1854
Verlag: Verlag von Ernst Keil
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite

[166] Eine neue menschliche Erleuchtung. Bald wird auch das alte Wort, daß „man Niemandem in’s Herz schauen könne.“ auf das hin es auch in manchen Herzen so finster geblieben ist, seine Richtigkeit verloren haben. Es handelt sich nämlich ganz neuerdings um nichts mehr und nichts weniger, als um eine so vollständige Erleuchtung des menschlichen Körpers, daß man durch die durchsichtigen Leibesdecken dessen Inneres genau beobachten und seine verborgenen Schäden und Ungehörigkeiten bei Licht betrachten kann. Allen Ernstes will diese erstaunliche Entdeckung oder Erfindung, wie man will, der bekannte Doctor Quetelet gemacht haben und hat sie der Akademie der Wissenschaften in London in einer Abhandlung überreicht. Sein Mittel ist darnach ein concentrirter elektrischer Strahl, also eine Art Blitz, aber jedenfalls ohne dessen Wirkung, dessen Licht die innern Theile gewissermaßen illuminiren, die überliegenden Leibesschichten durchsichtig machen und so den obern Körper in einen Transparent verwandeln sollte. Dies lautet freilich etwas sehr seltsam und es wird jedenfalls recht sehr zu rathen sein, nicht eher zu glauben, bis man gesehen; denn wenn man dabei auch an die bekannte Erscheinung erinnert hat, daß, wenn man die Hand vor ein Kerzenlicht hält, die Finger in rosenrother Färbung etwas durchsichtig sich ansehen lassen, so ist davon noch sehr weit zur künstlichen Illumination unseres Leibes. Nicht dessen verhältnißmäßige Durchsichtigkeit ist zu bezweifeln, wohl aber das Gelingen des Versuches, ein derartiges Licht hineinzubringen. Die Zeit wird lehren, was an dieser wunderbaren Entdeckung ist, die alle Herzensgeheimnisse verrathen würde.