Einkehr auf der Alm

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Textdaten
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Autor: Bn.
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Titel: Einkehr auf der Alm
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 25, S. 420–421, 428
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1896
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originaltitel:
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[420–421]

Einkehr auf der Alm.
Nach dem Gemälde von L. Blume-Siebert.

[428] Einkehr auf der Alm. (Zu dem Bilde S. 420 und 421.) Heiß war der Heraufstieg für die verwöhnten Stadtleute, so frühzeitig sie auch aus der Pension drunten im Thal aufgebrochen sind, und hübsch lange haben sie dazu gebraucht, denn fünf Stunden in einem fort steigen, das kann man doch gebildeten Menschen nicht zumuten. So gab’s bald da, bald dort ein Rastviertelstündchen und an einer besonders schönen Aussichtsecke ein Frühstück, wobei der Rucksack um die mitgenommene Flasche Wein und sämtliche Fleischbrötchen erleichtert wurde. Er trug sich dadurch nur um so angenehmer und Mittag machen wollte man ja oben auf der Alm. Aber Himmel, was ist das für eine Enttäuschung! … Eine irdene Schüssel voll Dickmilch, kein Brot, keine Butter, kein Käse, von Bier ganz zu geschweigen! Die Damen betrachten nachdenklich die schwärzlichen Blechlöffel; der Herr Künstler, der den Aufstieg zu dieser herrlichen Sennhütte auf dem Gewissen hat, kann sich ebenfalls noch nicht zum ersten Mundvoll entschließen und schäkert mit der hinter ihm stehenden Sennerin. Doch diese lacht übers ganze Gesicht, die spitzbübische Burgei, denn das macht ihr immer einen Hauptspaß, wenn sie so ein paar „Herrische“ vor ihrer einfachen Kost in Beklemmung sieht! – Wer es noch nicht weiß, daß die Bauern im Gebirg über die Stadtleute auch ihre ganz bestimmten Meinungen haben, der kann es hier auf dem hübschen Bild deutlich genug zu sehen bekommen. Bn.