Erinnerungen von der deutschen Flotte

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Titel: Erinnerungen von der deutschen Flotte
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aus: Die Gartenlaube, Heft 1; 7, S. 9-11; 97-99
Herausgeber: Ferdinand Stolle
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Erscheinungsdatum: 1857
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Erinnerungen von der deutschen Flotte.
I.

Die schönste Zeit in jedes Menschen Leben ist die Zeit seiner ersten Liebe; „das Auge sieht den Himmel offen; es schwelgt das Herz in Seligkeit.“ Ihr Zauber wird auch niemals ganz gebrochen; selbst das lang erkaltete Herz des Bejahrten vermag sie neu zu erwärmen, so daß er mit jugendlicher Begeisterung von der einst so heiß Geliebten spricht. Jawohl, auch

„Erinnerung der Liebe
Ist wie die Liebe Glück.“

Und nicht blos einzelne Menschen, sondern ganze Völker haben solche glückselige Liebeszeit. War nicht eine solche Deutschland’s schwärmerisches Entzücken über seine junge Flotte? Wer zählt all’ die rosenfarbenen Pläne, die es in seinem Jubel ersann? Und wie tief war sein Schmerz, wie grimmig sein Zorn, als man ihm sagte, sie dürfe nicht die seine werden, es sei zu viel an ihr auszusetzen, es könne sie nicht standesmäßig erhalten, und wie die Redensarten weiter lauten, mit denen Väter und Vormünder kaltherzig ein Liebesband zerreißen. Trauernd sah dann Deutschland die Geliebte sich entreißen, mit Thränen endlich gar sie begraben, aber vergessen wird es sie nie, vielmehr immerdar, was ihm auch noch beschieden sein mag, mit Begeisterung reden und erzählen von der Theuern, die es einst sein zu nennen hoffte, und in innigster Sehnsucht mit seinem Dichter seufzen:

„Ach, daß sie ewig grünen bliebe
Die schöne Zeit der jungen Liebe!“

Um ihretwillen werden auch meine schlichten Mittheilungen freundliche Theilnahme finden.

Fünf Schiffe waren es bekanntlich, welche die Grundlage der deutschen Flotte bilden sollten: zwei Segelschiffe, „Deutschland“ und „Franklin,“ dann die drei Dampfer „Hamburg,“ „Bremen“ und „Lübeck.“ Sie standen nicht mehr in der ersten Jugend und waren von Hamburger reichen Kaufleuten hergegeben, d. h. verkauft worden, um zu Kriegsschiffen umgebaut zu werden.

Stolz hatte ich zum ersten Male meine deutsche Seekadetten-Uniform angelegt. Ich steckte einen Empfehlungsbrief an den ersten Lieutenant der „Fregatte Deutschland“ in die Tasche; mit starkem Herzklopfen stieg ich die Fallreepstreppe hinauf und oben fragte ich einen Matrosen, ob der Lieutenant an Bord sei. Der Mann sah mit einem Blicke an, aus welchem ich erkannte, er wisse nicht, was er aus mir machen solle, zeigte dann aber auf zwei Offiziere, welche auf dem Hinterdecke hin- und hergingen und – auf dem deutschen Schiffe! – Englisch miteinander redeten. Der Eine war lang und hager, mochte in der Mitte der vierziger Jahre stehen, und gab sich auf den ersten Blick als Engländer zu erkennen. Der Andere zählte etwa dreißig Jahre, hatte ein sonnengebräuntes Gesicht, in dem jeder Zug von Entschlossenheit und Festigkeit sprach und ließ in jeder seiner Bewegungen den Seemann errathen. Dieser Letztere war der Weisung des Matrosen nach der von mir gesuchte Lieutenant Reinert; ich trat deshalb auf ihn zu und überreichte ihm meinen „Empfehlungsbrief.“

„Ah,“ redete mich der Lieutenant an, ehe er noch den Brief erbrochen und gelesen hatte, „ich weiß, Sie sind –. Sprechen Sie Englisch?“

Als ich dies bejahet hatte, fuhr er fort: „So werde ich Sie gleich dem Herrn da, Ihrem Kapitain, vorstellen.“

Dies geschah; der Herr Kapitain ermahnte mich in einigen recht freundlichen Worten, stets pünktlich und gewissenhaft im Dienste zu sein, und entließ mich. Da stand ich, mir selbst und meinen eigenen Betrachtungen überlassen. Von den zehn Seekadetten, welche die deutsche Flotte im Anfange, im Jahre 1848, zählte, kannte ich noch keinen einzigen. Die Offiziere waren damals fast ausschließlich ehemalige Kauffahrer-Kapitaine, die vom Seekriegsdienste so viel, d. h. so wenig verstanden als ich. Erst später traten Marineoffiziere aus Belgien ein und die eigentliche Diensteinrichtung erfolgte nach der Ankunft unseres „ersten deutschen“ Admirals.

Die Schiffe, denen sich unterdeß das auf Kosten der Bürger der Vorstadt St. Pauli erbaute Kanonenboot beigesellt hatte, lagen unthätig an ihrem Platze in Hamburg bis zum Herbst. Da verbreitete sich die Nachricht, es sei von Frankfurt eine Commission angekommen, welche die Schiffe besichtigen und übernehmen werde. Ich ward eines Morgens mit einem Boote an das Land geschickt, die Herren abzuholen. Es waren zwei Offiziere, ein österreichischer und ein preußischer, denen sich die Herren des Hamburger Committé anschlossen, weil sie doch sobald als möglich erfahren wollten, wie sich „das Geschäft“ machen werde. Bei der nun folgenden Untersuchung, die, so viel ich beurtheilen konnte, eine ganz gründliche war, da man ja in jedem Schiffe mehrere Balken anbohrte, um sich von dem Zustande des Holzes zu überzeugen, wurde nur die Corvette „Franklin“ als untauglich zurückgewiesen. Wenige Tage darauf erfolgte eine Feierlichkeit, welche einen so freudigen Enthusiasmus erregte, wie ich ihn in meinem Leben wahrscheinlich nie wieder empfinde und nie wieder empfinden sehe. Daß die Hoffnungen, die damals so frisch und viel versprechend entstanden, so schnell und so vollständig gebrochen wurden, frißt wohl Niemandem in Deutschland so schmerzlich am Leben, als einem jungen deutschen Seemanne!

Unsere Schiffe hatten bis dahin die Hamburger Flagge geführt; jetzt sollte auf den deutschen Reichskriegsschiffen die deutsche Flagge aufgehißt werden. Eine übersehbare Menge von fröhlich und freudig erregten Menschen drängte sich in zahllosen Booten in der Nähe der Schiffe, um zum ersten Male die deutschen Farben auf deutschen Kriegsschiffen frei und stolz sich entfalten zu sehen. Die Offiziere und Mannschaften waren vollzählig und in voller Parade; die Kanonen standen bereit, das ersehnte Schwarz Roth Gold mit ihrer Donnerstimme zu begrüßen. Es war gegen Mittag als die Boote mit den Herren der Commission und des Committé erschienen. Alle unsere Offiziere begaben sich an Bord der „Deutschland,“ um da dem deutschen Reiche den Eid der Treue zu schwören. Es geschah dies unter so lautem und so rührendem Jubel, daß mir heute noch, wenn ich dieses Tages gedenke, die Thränen in die Augen treten. Dann kehrten die Offiziere auf ihre Schiffe zurück. Auf ein gegebenes Zeichen wurde gleich darauf auf allen Schiffen gleichzeitig die Hamburger Flagge gestrichen und gleichzeitig auf allen Schiffen entfaltete sich an den Gaffeln und Toppen der Masten unter dem Donner sämmtlicher Kanonen zum [10] ersten Male das schwarzrothgoldene Banner. Mit wie lauter Stimme aber auch der eherne Mund der Geschütze die Kunde hinausschrie in die Welt: „es gibt nun ein Deutschland! das deutsche Volk hat ein Vaterland! Es ist gerüstet und bewehrt zu Land und zu Meer!“ – noch lauter klang der jubelnde Hurrahruf, der von der versammelten Menge in den Böten aufstieg und von neuem und immer von neuem sich wiederholte. Daß an diesem Tage vielen Tausenden von Weinflaschen der Hals gebrochen wurde, daß man Toaste über Toaste auf das Blühen und Gedeihen der deutschen Flotte, ja sogar auf die erste deutsche Seeschlacht sprach, brauche ich als selbstverständlich gar nicht zu erwähnen.

Ich meiner Seits hatte meinen Lieutenant trotz seiner barschen Rauhheit lieb gewonnen, denn ich wußte schon, daß er das Herz nicht nur auf dem rechten Flecke hatte, sondern daß es auch ein gar liebes freundliches Herz war. Als er zum Kapitain der „Hamburg“ ernannt wurde, bat ich ihn, mich mit dahin zu nehmen.

Er freute sich offenbar dieser meiner Anhänglichkeit und mein Wunsch wurde mir erfüllt. Die „Hamburg“ war ein Dampfer von 180 Pferdekraft, bewaffnet mit einem 56pfündigen Geschütze vorn und einem 32pfündigen hinten, beide auf Drehschlitten, wie sie auf Dampfern gebräuchlich sind, damit ihr Feuer nach allen Seiten gerichtet werden kann, außerdem mit zwei 32pfündigen Karonaden am Back- und Steuerbord. Außer dem Kapitain hatte der Dampfer nur noch zwei Hülfsoffiziere, beide früher Steuerleute auf Kauffahrern, aber aus guter Familie stammend und deshalb nicht so roh und ungebildet wie viele ihrer Kameraden. Sie nahmen mich auf’s Freundlichste in ihren Kreis auf. Wir verbrachten den ganzen Winter in „süßem Nichtsthun,“ das mir aber nichts weniger als süß vorkam, da ich hinaus in See wollte. Im Frühjahr endlich erhielten wir und die „Lübeck“ den Befehl, nach B. zu fahren, um uns mit den aus England erwarteten Dampfern „Barbarossa“ und „Erzherzog Johann“ zu vereinigen. Die Fahrt ging auch glücklich von statten, ohne daß die dänischen Fregatten uns bemerkten, welche die Elbe und die Weser blockirten. Ueberhaupt begann es auf den Schiffen lebendiger zu werden. Der Großherzog von Oldenburg stattete der jungen Flotte einen Besuch ab und er schien große Freude an ihr zu haben. Wir, d. h. die Hamburg, sollten, hieß es, mit der Barbarossa und der Lübeck in See gehen. Ich bekam Cameraden in zwei neuen Seejunkern; auch zwei Schiffsfähndriche erschienen und so wurde der Stab der Hamburg vollständig. Die Mannschaft ebenfalls war ergänzt und mit großem Eifer wurde an den Kanonen exerzirt. Dabei wurde die Uebung mit dem kleinen Feuergewehr und den Handwaffen nichts weniger als vernachlässiget, denn unser Kapitain wollte Ehre mit seinem Schiffe einlegen, er erwartete bald eine Gelegenheit sich zu zeigen und war deshalb von früh bis zum Abend unermüdlich mit dem Einüben seiner Mannschaft beschäftiget. „Wenn nur die Barbarossa käme!“ hieß es täglich wohl zwanzig Mal, denn wir alle sehnten uns sehr, uns mit den Dänen zu messen.

Am Morgen des 4. Juni endlich kam die mit so großer Sehnsucht und Ungeduld erwartete „Barbarossa“ an. Sobald der Rauch ihres Schlotes in der Ferne sichtbar war, wurde auch auf der „Hamburg“ und der „Lübeck“ geheizt. Als sie herangekommen, ging der Admiral an Bord; gleich darauf signalisirte sie: „folgt meinen Bewegungen!“ und alle drei Schiffe dampften der Mündung der Weser zu. Sie sollten und wollten sich mit den dänischen Kriegsschiffen messen, denn sie waren die einzigen, die zur Verfügung standen. Die Dampffregatte „Hansa“ von 800 Pferdekraft, die man in New-York gekauft, hatte auf ihrer Fahrt von dort her Schaden gelitten und lag in Liverpool in Reparatur. Die zweite Dampffregatte „Erzherzog Johann“ war auf der Fahrt von England herüber auf den Sand gerathen, hatte am Rumpfe wie an den Maschinen stark gelitten und lag im Dock; die „Bremen“ hatte ihre Maschine noch nicht, drei andere in England bestellte Dampfcorvetten waren noch nicht fertig. Von Segelschiffen besaßen wir nur die „Deutschland“ und diese wurde zu einem Schulschiffe für Seejunker eingerichtet. Nur die erwähnten drei Dampfer blieben zum Kampfe übrig. Zwar brannte die Mannschaft auf denselben vor Begierde mit den Feinden anzubinden und eine erste deutsche Seeschlacht zu schlagen, aber wir konnten uns kaum mit der Hoffnung schmeicheln, die Dänen aus der Nordsee zu vertreiben, die drei Fregatten, eine Corvette und den Dampfer „Geiser“ von der Größe der „Barbarossa“ hatten. Hätte damals schon der Admiral alle Schiffe beisammen gehabt, es würde vieles anders gekommen, Deutschland viel Leid und Schmach erspart worden sein. Es war das herrlichste Wetter und die See glatt wie ein Spiegel als die drei deutschen Schiffe die Weser verließen und nach Helgoland zu steuerten. Gegen elf Uhr Mittags bekamen wir in der Nähe dieser Insel einen Dreimaster in Sicht, in welchem die dänische Corvette „Walkyre“ erkannt wurde. Die „Barbarossa“ hißte das Signal: „fertig zum Gefecht!“ in die Höhe und alsbald wirbelten auf allen drei Dampfern die Trommeln, die Mannschaft an die Posten zu rufen.

Am Bord der „Hamburg“ war alles in freudiger Bewegung. Die Waffen lagen auf dem Verdeck bei den Geschützen vertheilt; die Mannschaft stand des Kommando’s gewärtig an den Kanonen und die Spritzen waren fertig zum Gebrauch für den Nothfall. Unser Kapitain konnte den Augenblick kaum erwarten, in dem er nahe genug sein würde, den ersten scharfen Schuß von einem deutschen Schiffe gegen Deutschlands Feinde thun zu können. Endlich gab er den Befehl: „Feuer!“ Der erste Schuß aus dem Sechsundfünfzigpfünder der „Hamburg“ donnerte und die Kugel schlug dicht hinter dem Heck der „Walkyre“ in’s Wasser, das hochaufspritzte und die Besahn derselben naß machte. Wir begleiteten den Schuß mit lautem Jubel. Die Leute waren so aufgeregt, obgleich sie außer ihrer gewöhnlichen Ration nichts getrunken, daß sie gar nicht mehr aufhören wollten Hurrah zu schreien. Sicherlich ist, so lange es Kämpfe auf dem Wasser gegeben hat, nie und nirgends die Mannschaft mit so großem und so wahrem Enthusiasmus zu einem Seegefecht gegen den Feind gegangen, als an jenem Tage die Mannschaft der drei deutschen Dampfer.

„Schießt gut, Leute!“ rief der Kapitain. „Schießt gut! So wie nur ein Mast über Bord geht, laufen wir an und entern.“

Welcher neue Hurrahjubel folgte seinen Worten!

Das Feuern mochte etwa eine halbe Stunde gedauert haben und das dänische Schiff hatte mehrere Kugeln von uns bekommen als eine leichte Brise aufsprang, die immer mehr auffrischte. In der Ferne begannen sich die drei dänischen Fregatten nebst dem Dampfer in Schlachtlinie zu zeigen und sie näherten sich uns rasch.

Kamen sie heran, so wurde uns der Feind weit überlegen. Die „Barbarossa“ hißte deshalb das Signal zum Rückzuge auf. Ich war Signalkadet, meldete kleinlaut unserem Kapitain, was uns befohlen sei und fragte, welche Antwort ich signalisiren solle.

„Lassen Sie das Signal: „nicht verstanden!“ hissen,“ antwortete mir der treffliche Mann. „Wir haben noch Zeit genug zum Umkehren, wenn wir denn doch umkehren müssen.“

Ich that wie mir befohlen war, und signalisirte: „nicht verstanden!“ Dabei wurde flott weiter gefeuert. Die „Barbarossa“ hißte nach einiger Zeit zum zweiten Male das Rückzugssignal auf und pflichtschuldigst mußte ich’s abermals melden. Dieses Mal antwortete der Kapitain gar nicht, er schüttelte nur stumm mit dem Kopfe und schnell signalisirte ich wiederum, „nicht verstanden!“ – Und zum dritten Male wiederholte die „Barbarossa“ den Befehl zur Umkehr und zum dritten Male antwortete die „Hamburg“: „nicht verstanden.“ Da endlich lief die „Barbarossa“ der „Hamburg“ längs Seite, und der Admiral wiederholte uns nun den Befehl zum Rückzug durch das Sprachrohr. Jetzt blieb unserm kampflustigen Kapitain nichts anderes übrig, als zu gehorchen. Er strich sich mit dem Rücken der Hand über die Augen, um ein paar Zornesthränen abzuwischen; dann verließ er seinen Standort und begab sich in seine Kajüte, aus welcher er nicht wieder zum Vorschein kam, bis die Schiffe sich der Elbemündung näherten, wo er selbst das Kommando wieder übernehmen mußte.

Unsere Schiffe hatten in dem kurzen Kampfe nicht den mindesten Schaden gelitten, da die Kugeln der „Walkyre“ theils vor, theils an der Seite von uns in das Wasser geschlagen waren. Zuletzt warf der „Geiser“ noch einige Bomben gegen die „Hamburg“, welche noch am weitesten zurück war, aber auch diese platzten entweder in der Luft oder schlugen in das Wasser ein.

Die Brise hatte unterdeß bedeutend aufgefrischt, und es war für uns die höchste Zeit zum Rückzüge gewesen, wenn man die Schiffe nicht in die Gewalt der Dänen wollte fallen lassen. Dies mußte der Admiral, auf dem so große Verantwortlichkeit ruhete, vor Allem vermeiden, und darum hatte er, wenn auch mit großem Widerstreben, den Befehl zur Umkehr geben müssen. Der Weg nach der Weser blieb uns so schon abgeschnitten, und wir sahen uns genöthigt, Abends auf der Rhede von Cuxhafen vor Anker zu gehen. Vierzehn Tage mußten wir da liegen bleiben, ehe wir [11] es wagen durften, unsere Rückfahrt nach der Wesermündung auszuführen. Einige Mal, während wir da lagen, zeigte sich in der Ferne der „Geiser“ und jedesmal, wenn er erschien, lichteten unsere Schiffe sofort die Anker, um ihn zu verfolgen; er kehrte jedoch jedesmal, wenn er uns bemerkte, um und steuerte nach Helgoland zu. Von den dänischen Fregatten sahen wir nie wieder eine Spur. Bis zum Herbst blieben wir so unthätig liegen; dann trat der Waffenstillstand ein. Unterdeß war die „Hansa“ aus England angekommen und die „Bremen“ fertig geworden. Unser Kapitain wurde nach England gesandt, um eine der Dampfkorvetten, den „königlichen Ernst August“ abzuholen, deren Kommando er übernehmen sollte.

Ich trennte mich mit wahrem Schmerze von ihm, und wurde auf die „Hansa“ versetzt, die unter dem Lieutenant-Kommandant P. stand, welcher früher in der belgischen Marine gedient, und nun in der deutschen Dienst genommen hatte. Die „Hansa“ war ein gar schönes, ganz neues Schiff, das einige Fahrten zwischen New-York und England gemacht hatte und nun für die deutsche Marine zu einem Kriegsschiffe umgebaut worden war. Für ihre sehr bedeutende Größe hatte sie eine verhältnißmäßig nur schwache Bewaffnung, nämlich drei 136pfündige und acht 68pfündige Bombenkanonen. Außerdem war an ihr sehr zu tadeln, daß man das Verdeck nicht übersehen konnte, da man in der Mitte Alles verbaut hatte, um die sehr hohe Maschine zu decken.

Auf diesem Schiffe blieb ich bis zum Anfange des Jahres 1850, zu welcher Zeit ich auf das Schulschiff der Seejunker, die Fregatte „Deutschland“, geschickt wurde, die unter dem Lieutenant-Kommandant T., einem Belgier, stand. Was ich dort sah, lernte und erlebte, was ich gezwungen mit ansehen mußte bis zum traurigen Ende der deutschen Flotte – das Alles erzähle ich den Lesern in den spätern Artikeln.



[97]
II.

Das Leben auf dem Schulschiffe war in Vergleich mit dem, welches wir bisher geführt hatten, keineswegs eine Verbesserung. Jeder Seejunker war bis dahin als Offizier behandelt worden; nun waren wir mit einem Male wieder – Schüler. Der Kapitain unseres Schulschiffes „Deutschland,“ in welchem die halbe untere Batterie zu einem Wohn- und Schlafzimmer für die Junker umgewandelt worden war und das auf dem Deck nur noch acht Kanonen hatte, machte einen etwas komischen Eindruck, wenn man ihn das erste Mal sah, besonders wenn dies nach dem Mittagessen geschah, zu welcher Zeit er sich mit einer Manillacigarre im Munde auf das Verdeck zu begeben pflegte, um die Verdauung durch einen Spaziergang zu befördern. Er hieß T. und, wie schon erwähnt, war von Geburt ein Belgier, von mittlerer Größe und etwas buckelig. Er trug eine Mütze mit sehr großem Schirme, die er über die Stirn hereinzuziehen pflegte, so daß man von seinem Gesicht fast nichts sah als die gewaltige Habichtsnase, die ihm eine auffallende Aehnlichkeit mit einem Papagei gab.

Einige der Junker trugen Röcke, andere Jacken; das mißfiel ihm und gleich als wir ihm das erste Mal vorgestellt wurden, sagte er in seinem gebrochenen Deutsch: „ich will, daß Sie Alle Jacke trage und nicht, daß Einer so, der Andere so angetakelt sei.“ Er ließ die Namen Derer aufschreiben, die Röcke hatten und fuhr dann fort: „was hier aufgeschriebe sei, ist consigneret bis Sie Jacke habbe.“ Zu mir als dem Aeltesten setzte er hinzu: „Erre, Sie sein der Aelteste von die Jonkers, un Sie werde Ihre Kamerade mit die gute Beispiel vorgehe. Wenn Sie etwas sehe, was sich nicht gehoort, so werde Sie es ihne verbiete, un wenn sie nicht gehoorch, werde Sie sie anzeige.“

Wir hatten des Morgens um fünf Uhr aufzustehen und unsere Hängematten selbst aufzuschnüren. Um sieben Uhr folgte das Frühstück. Von halb acht bis zehn Uhr gab es Unterricht in der Mathematik, welchen der Kommandant selbst ertheilte, und bis zwölf Uhr Segel- und Kanonenexercitien. Diesen folgten nach dem Essen Ruderexercitien, zur Verdauung, bis zwei Uhr, dann bis sechs Uhr Unterricht in Sprachen, Navigation, Artillerie, Taktik etc. Nach dem Zapfenstreich mußten alle in den Hängematten sein.

So lebten wir bis die „Deutschland“ zu einer Uebungstour in See gehen sollte. Segel wurden angeschlagen, Boote eingesetzt und endlich war Alles zur Abfahrt bereit, als der wachthabende Seejunker meldete, daß ein Boot den Admiral Brommy bringe. An Bord ließ er alle Seejunker auf dem Hinterdeck versammeln und redete uns an: „Sie werden jetzt in See gehen, um kleine Uebungstouren vorzunehmen. Fast keiner von Ihnen war in seinem Leben mit einem Schiffe unter Segel, obgleich viele schon zwei Jahre im Dienste sind. Hieran sind unsere traurigen Verhältnisse Schuld. Wenden Sie alle Ihre Aufmerksamkeit auf die Manöver. Der Herr Kommandant beklagt sich, daß Sie Schulden am Lande haben. Glauben Sie nicht mit dem Vormarssegel zahlen und sich die Quittungen mit dem Kielwasser schreiben lassen zu können. Auch klagt der Herr Kommandant, daß Schlägereien unter Ihnen vorkommen. Schämen Sie sich; wozu tragen Sie Säbel?“

Dann wünschte der Admiral uns eine glückliche Reise und begab sich wieder mit seinem Boote an’s Land. Ein Ziel hatte unsere Reise nicht, denn der Zweck war nur, uns die See kennen zu lehren, was man auf keinen Fahrten so gut kann, wie auf langen. Wenn die „Deutschland“ eine Zeit lang in der Nordsee gekreuzt hatte, lief sie immer wieder in die Weser ein und ging bei der Mündung derselben zu Anker. Hier befinden sich viele Sandbänke, welche während der Flut mit Wasser bedeckt sind, bei der Ebbe aber hervorragen.

Auf eine dieser Sandbänke pflegte T. uns zum Baden zu führen. Er selbst fuhr in seinem Gig voran; wir ruderten in den Booten der Fregatte hinter ihm her. Bei den Sandbänken mußten wir auf ein Zeichen des Tambours, den er mit sich in’s Gig nahm, uns ausziehen und auf ein zweites Zeichen alle zu gleicher Zeit in’s Wasser springen. Ich erinnere mich, daß er Einem, der früher in’s Wasser gesprungen als das Zeichen gegeben war, mit vierzehn Tagen Schiffsarrest bestrafte. Dieses Baden nach Trommelzeichen war einer der vielen seltsamen Einfälle, die T. hatte und die eine Menge Karrikaturen über ihn veranlaßten, an welchen er aber große Freude zu haben schien. Er sammelte sie, holte gelegentlich ein ganzes Packet aus seiner Rocktasche hervor und erklärte Freunden und selbst Damen ihre Bedeutung.

Nachdem die „Deutschland“ bis zum Herbste auf der Kreuzung geblieben war, ging sie wieder nach B. zu. Als wir uns der Rhede näherten, mußten wir auf T.’s Befehl unsere Kleider auf das Deck bringen und an Leinen wie zum Trocknen festmachen, damit es das Aussehen habe, als hätten die „Junkers“ große Stürme erlebt.

Von der Rede, welche der Admiral bei der Abreise an uns gehalten, hatte besonders der letzte Theil, die Hindeutung auf die Säbel, gewirkt. Es waren, wie dies bei jungen Leuten oft der Fall ist, Streitigkeiten vorgekommen, und ein Duell sollte gleich nach der Ankunft in B. stattfinden. Da beide Duellanten nicht eben große Fechter waren, so wollten sie sich schießen, und weil der Admiral nur von Säbeln, nicht aber von Pistolen gesprochen hatte, hielten wir es für das Beste, die Sache wo möglich im Geheimen abzumachen.

Ich war zum Unparteiischen erwählt und bat den Kommandanten eines Sonntags Nachmittags um die Erlaubniß, mit einigen Kameraden in einem Boote rudern zu dürfen. T., der nichts Böses ahnte, gab leicht die Erlaubniß unter der Bedingung, uns nicht weit vom Schiffe zu entfernen.

Die Gesellschaft, die beiden Duellanten, zwei Sekundanten [98] und ich, begab sich, mit Pistolen und Munition versehen, in’s Boot und ruderte erst einige Male um das Schiff herum, um jeden Argwohn zu beseitigen, dann aber mit aller Kraft dem Lande zu.

Nachdem das Boot festgebunden war, suchten wir eine zu unserem Zwecke passende Stelle auf, die leicht gefunden war, denn die Gegend besteht fast nur aus Wiesen und Feldern, und ist in der Nähe der Dämme einsam. Die Entfernung von fünfzehn Schritten wurde abgemessen und nachdem die Pistolen geladen waren, stellten sich die Kämpfer einander gegenüber.

Vier Schüsse wurden gewechselt, ohne daß Einer eine Verletzung erhielt. Der Geforderte bot seinem Gegner Versöhnung an, dieser aber, aufgeregt durch das Schießen, wollte nichts davon wissen. Beim nächsten Schuß stürzte er. Die Kugel war ihm durch den Leib gegangen, auf der einen Seite hinein und auf der andern wieder heraus.

Als ich den armen Teufel fallen sah, forderte ich die beiden Sekundanten auf, bei ihm zu bleiben, und lief dem nächsten Dorfe zu, um einen Arzt zu holen. Unterdessen kam der Verwundete, der nach seinem Falle die Besinnung verloren hatte, wieder zu sich, fing an sich am Boden umherzuwalzen und zu schreien: „Ma Bauch! Ma Bauch! Druckt mir doch den Bauch!“ Die beiden Sekundanten thaten, wie er wünschte, warfen sich über ihn und drückten mit beiden Händen auf die Wunde. Dies linderte ihm seine Schmerzen, und als ich mit dem Arzte ankam, schien er sich im Ganzen nicht so schlimm zu befinden, wie ich befürchtet hatte. Eine Bahre hatten wir mit aus dem Dorfe gebracht; darauf legten wir den Verwundeten, nachdem der Arzt ihn untersucht, und die Wunde für gefahrlos, auch sich bereit erklärt hatte, unseren Freund in sein Haus aufzunehmen. Wir aber begaben uns zu unserem Boote und ruderten der „Deutschland“ zu.

Am Bord wurde uns vom Wachoffizier bedeutet, so lange auf Deck zu bleiben, bis er den Kommandanten von unserer Ankunft benachrichtigt haben würde.

„Wo sein Sie gewest?“ redete uns T. an, der aus seiner Kajüte herausgekommen war und die Mütze noch tiefer als gewöhnlich in’s Gesicht gezogen hatte, als Zeichen seiner bösen Laune. „Habe Sie nicht die Signal gesehe en die Schuß gehoort? Erre, antworten Sie mir.“

Wir hatten wohl gesehen, daß man durch ein Signal uns zurück rief; wir halten auch den Schuß gehört. Wir glaubten aber nicht darauf achten zu dürfen bis die Sache abgemacht sei und ich antwortete: „Herr Kommandant, es war eine Ehrensache unter uns auszumachen; wir fürchteten, Ihre Erlaubniß nicht zu erhalten und sind deshalb mit dem Boote an’s Land gerudert. G… liegt in G. und hat einen Schuß durch den Leib bekommen; es ist aber glücklicherweise nicht gefährlich.“

„Was? Sie habe sich geschoosse? Err Braun!“ rief er dem Wachoffizier zu, „hooren Sie es well, die Jonkers habe sich duellirt en dorch die Bauch geschoosse! Abber ich werde des an die Admiral anseige. Jetzt gehe Sie runder; Sie seien consigneret bis auf weitere Ordre.“

„Daß es ohne sein „consignere“ nicht abgehen würde, dachte ich mir wohl,“ brummte einer im Herabgehen.

„Was?“ rief T., der dies gehört hatte, „brummele Sie noch? Ich soll Sie, Gott verdamm mi, gleich in die Bramsalinge schicken, bis Middernacht, wenn ich Sie noch hoore.“

T. war, das wußten wir schon, durchaus nicht so schlimm, wie er gern erscheinen wollte. Er ließ uns ruhig in unsere Kajüte gehen. Anzeigen freilich mußte er die Sache, aber er bat zugleich um Nachsicht für die „Jonkers“ und so kamen wir ohne Strafe davon. Der sittsame Mann hielt immer viel auf uns, und in Gesellschaften war es sein Steckenpferd, von uns und unseren Streichen zu erzählen. Auch wurde kein Ball gegeben, ohne daß er mit Einigen von uns da erschien, die gerade nicht „consigneret“ waren. Nicht wohl war mit ihm zu sprechen, wenn er seine Launen hatte. Man erzählte sogar von ihm, daß er einst bei einer Beobachtung des Mondes, als dieser sich hinter eine Wolke versteckt, ausgerufen habe: „Ich werd Sie, Gott verdamm mi, consignere for Ihre Ewigkeit, wenn Sie sich noch einmal achter die Wolke verstecke.“ Von diesem seinem „consignere“ halte ich am meisten zu leiden. Wenn Unfug geschehen war und die Thäter nicht entdeckt werden konnten, verlangte er von mir als Aeltestem, ich solle sie nennen. Dies that ich natürlicherweise nie, und so war ich fast beständig in Schiffsarrest. Meine Kameraden boten mir zwar an, sich freiwillig zu melden, aber ich konnte es nicht zugeben, da Schiffsarrest mich wenig quälte, sie aber mit einer schwereren Strafe belegt worden wären.

Im Winter gingen die Offiziere und Mannschaften größtentheils auf Urlaub und so sah es auf dem Schiffe der armen deutschen Marine traurig und öde aus. Für uns Seejunker hatte man ein großes Lokal gemiethet und zu einer Schule eingerichtet. Der Admiral gab sich alle erdenkliche Mühe, damit seine „Söhne“ etwas Ordentliches lernten und trotz der geringen Mittel, die ihm zu Gebote standen, hatte er für Lehrer und Unterricht auf’s Trefflichste gesorgt. Im Frühjahr sollte die erste große Prüfung gehalten werden. Je näher die Zeit derselben rückte, desto eifriger studirten wir. Endlich kam der verhängnißvolle Tag und wir erwarteten, in voller Parade mit Hut und Säbel, die Ankunft der Prüfungkommission, welche aus fünf Kapitainen bestehen sollte, deren Aeltester den Vorsitz führte. T., der auf Deck kam, sprach uns Muth ein und sagte:

„Ich werd immer dabei sein, wenn Sie geexaminiret werde, en darauf achte, daß man Sie nur in die vorgeschriebene Sachen prüft.“

Die Kapitaine kamen an Bord der „Deutschland,“ auf der dies alles vorging, und in den ersten drei Tagen waren schriftliche Arbeiten zu machen. Das mündliche Examen wurde in der Kapitainskajüte abgehalten. Einer nach dem andern wurden wir hereingerufen. Als ich die Herren mit den großen goldenen Epauletten und den ernsten Gesichtern sah, verlor ich allen Muth. Ich kannte keinen der Examinatoren, und von T. konnte man nie recht wissen, ob er Einem wohlwolle oder nicht.

„Machen Sie es sich so bequem, wie Sie wollen,“ redete mich der Präsident an; „legen Sie Hut und Säbel ab, und krämpen Sie sich den Rockärmel in die Höhe, damit Sie sich nicht mit der Kreide beschmutzen.“

Ich that, wie er mir gesagt hatte, und als ich die Waffe, ein großes Stück Kreide, in die Hand genommen hatte, sah ich die Leute, von denen mein Schicksal entschieden werden sollte, wohl mit etwas dummem Gesichte an, denn sie fingen an zu lächeln und einander allerhand, wie es schien, spaßige Sachen zuzuflüstern. Dem für mich drückenden Auftritte machte T. ein Ende, indem er sagte: „Err R., seien Sie nicht bange, Sie seien ja immer eine gude Schule gewest.“

Es ging auch gut, und wir waren bis zur Manövrirkunde gekommen, da sagte einer der examinirenden Offiziere zu mir:

„Sie sind Kapitain einer Fregatte, und befinden sich in der Nähe des Feindes in einem sehr engen Fahrwasser. Plötzlich werden Sie durch eine versteckte Batterie vom Lande aus angegriffen, von deren Vorhandensein Sie nichts wußten. Ihre Masten werden Ihnen weggeschossen, und Sie sind genöthigt sich zurückzuziehen; wie werden Sie das machen?“

„Ich werde einen Wurfanker ausbringen und so das Schiff dem Feuer zu entziehen suchen,“ antwortete ich.

„Und wenn das nicht mehr geht? Ihr großes Boot ist schon zerschossen.“

„So werde ich die andern Böte aussetzen, und mit ihrer Hülfe das Schiff fortzuziehen suchen.“

„Ihre Böte sind alle von Schüssen durchlöchert, der Feind schießt mit glühenden Kugeln und das Schiff fängt an zu brennen.“

Jetzt sah ich, daß der Offizier mir alle diese Fragen nur vorlegte, um mich in Verlegenheit zu bringen. Deshalb hielt ich es für das Beste, ihnen durch eine kühne Antwort ein Ende zu machen und sagte:

„Herr Kapitain, ich fahre mit meinem Schiffe in keinen Graben, wo ich mir ohne Weiteres die Masten abschießen lassen muß von einer Batterie, deren Vorhandensein mir nicht einmal bekannt ist.“

Die Kapitaine sahen einander erstaunt an, und eben wollte Einer mir eine scharfe Zurechtweisung geben, als der alte T. von seinem Sitze aufsprang und sagte: „Das ist sehr well gesagt; man fährt mit seine Schiff in keine – wie haben Sie gesagt, Err R.?“

„Graben, Herr Kommandant.“

„Well, man fährt nicht in die Grab. Der Jonker hat ganz Recht.“

Zum Glück war damit die Prüfung zu Ende. Ich wurde [99] vom Präsidenten mit einem gnädigen Kopfnicken entlassen, nahm Hut und Säbel unter den Arm und betrat das Deck mit der Siegermiene eines nicht Durchgefallenen.

Nur bei Wenigen ging es schlecht. Diese mußten ihre Entlassungen nehmen und gingen mit Kauffahrern zur See.

Was bei uns weiter geschah, das nächste Mal.