Für Ischia!

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Titel: Für Ischia!
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aus: Die Gartenlaube, Heft 34, S. 560
Herausgeber: Ernst Ziel
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Erscheinungsdatum: 1883
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[560] Für Ischia! Ein Aufruf, welchen der Kronprinz des deutschen Reiches in einem Schreiben an den Fürsten Bismarck an das deutsche Volk richtet, wird nirgends im deutschen Vaterland ohne Echo bleiben. Auch wir wiederholen ihn:

„Das Unglück, durch welches Ischia heimgesucht und ganz Italien in tiefe Trauer versetzt worden ist, hat in Deutschland den schmerzlichsten Eindruck gemacht. Es ist Meiner Gemahlin und Mir daher ein Bedürfniß, diesem Gefühle Ausdruck zu verleihen, und Wir hegen den innigen Wunsch, daß dies in einer Unserer Betrübniß würdigen Weise geschehe. Deshalb möchten Wir, von Tausenden umringt, im Geiste an die Trauerstätte treten, aber nicht nur, um die Todten zu beklagen, sondern um zu helfen, das überlebende Leid zu lindern. Wir sind gewiß, daß das deutsche Volk dem befreundeten Nachbar im Unglück wird zur Seite stehen wollen, und daß es bereits nach Wegen dahin sucht. Darum bitten Wir Sie, hiermit bekannt zu machen, daß die Kronprinzessin und Ich Uns an die Spitze einer Sammlung für die Verunglückten von Ischia gestellt haben.
Berlin, den 10. August 1883.
Friedrich Wilhelm, Kronprinz.“

Wenn Italien uns heute auch nicht so nahe stände, wie dies der Fall ist, so würde solch ungeheures Unglück dennoch unserer menschlichen Theilnahme gewiß sein. Nachdem aber ein gleiches Schicksal Deutsche und Italiener aus der Zerrissenheit und Uneinigkeit ihres Staatslebens erlöst und beide Nationen, die ein despotischer Geist gefesselt, getrennt und mit Feindschaft gegen einander erfüllt hatte, durch den Sieg ihrer Einheit und Freiheit zu offenen Freunden geworden, ist es doppelte Pflicht, dem Rufe unseres Kronprinzen und dem unserer Herzen zu folgen. Der Opferstock für die Unglücklichen von Ischia steht in Deutschland überall offen, und wer giebt, dem wird der öffentliche Dank nicht fehlen.

Die Redaction.