Frühlingslied

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: F. St.
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Frühlingslied
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube
Herausgeber: Ernst Keil
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1863
Verlag: Verlag von Ernst Keil
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[144]
Frühlingslied.


Jede Blume ist ein Ton
In dem Frühlingslied, dem holden,
Jede Blume ist ein Stern,
Uns den Frühling zu vergolden.

5
Jedes Rehlein, das im Wald

Sorglich durch die Blätter lauschet,
Jedes Bächlein, das im Moos
Silbern über Kiesel rauschet;

Jede Lerche, die im Grau

10
Uns das Morgenroth verkündet,

Jedes Mädchen, das uns hold
Blaue Veilchenkränze windet;

Jeder Schmetterling, der leis
Aus der Blume Nektar trinket,

15
Jedes Abendroth, das still

Hinter grünem Wald versinket;

Jede weiche Maiennacht,
Wo wir lauschen mit Entzücken,
Wie der warme Tropfen fällt,

20
Blatt und Blüthe zu erquicken;


Jeder Demant und Rubin,
Den der Morgen wirft auf Rosen –
Alles sind nur Melodien
In dem Frühlingslied, dem großen.

25
Wunderherrliches Gedicht,

Wie kein schönres je gewesen –
Doch das Schönste bleibt ein Herz,
Das darin versteht zu lesen.

F. St.