Franz & Ulrich, Plauen, Vogtl., Mechanische Weberei für Gardinen-, Tapisserie- und Konfektionsstoffe

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Titel: Franz & Ulrich, Plauen, Vogtl., Mechanische Weberei für Gardinen-, Tapisserie- und Konfektionsstoffe
Untertitel:
aus: Die Groß-Industrie des Königreichs Sachsen in Wort und Bild. Zweiter Teil, in: Die Groß-Industrie des Königreichs Sachsen in Wort und Bild.
Herausgeber: Eckert & Pflug, Kunstverlag
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1893
Verlag: Eckert & Pflug, Kunstverlag
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Commons und SLUB Dresden
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Franz & Ulrich, Plauen, Vogtl.
Mechanische Weberei für Gardinen-, Tapisserie- und Konfektionsstoffe.


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Franz & Ulrich, Plauen, Vogtl.
Mechanische Weberei für Gardinen-, Tapisserie- und Konfektionsstoffe.

Die deutsche Konfektionsbranche und die mit ihr verwandten Industrieen haben sehr wechselvolle Schicksale durchlebt. Während dieselben jetzt dem Auslande durchaus ebenbürtig zur Seite stehen, gab es – noch bevor Reuleaux sein hartes Verdikt: „Billig und schlecht!“ aussprach – eine Zeit, in der sie selbst im eigenen Lande wenig Zuspruch fanden. Nur die billigeren und geringeren Artikel erzielten allgemeinen Absatz; höhere Ansprüche wurden im Auslande, vor allem in Paris, befriedigt, und es wäre ganz unerhört gewesen, wenn zum Beispiel die Ausstattung einer Prinzessin ganz oder teilweise im Inlande hergestellt worden wäre. Das ist heutzutage anders geworden, und diese Wendung zum Bessern ist das eigenste Verdienst der deutschen Industriellen selbst. Fast jede einzelne Firma hat hier ihren besonderen Sieg über die ausländische Konkurrenz zu verzeichnen. Derjenige der Firma Franz & Ulrich, welche Etamines, Filetguipure-Artikel und aus beiden zusammengesetzte Waren produziert, besteht darin, daß sie mit dem von ihr eingeführten Genre „Kongreß“ die vorher unübertroffene französische Konkurrenz überflügelte, hauptsächlich dadurch, daß sie grundsätzlich nur die besten Rohstoffe verarbeitet. –

Wie so viele bedeutende Industriefirmen, haben auch Franz & Ulrich unter den bescheidensten Verhältnissen angefangen und sich erst nach und nach zu ihrer jetzigen Höhe emporgehoben. Ursprünglich wurden nur glatte Qualitäten hergestellt, deren Muster sich sehr bald zu einer ziemlichen Kollektion vermehrten; später traten noch gemusterte Artikel hinzu, die überall Eingang fanden, und heute haben die Erzeugnisse der Firma Franz & Ulrich als Material zu Gardinen, Decken, zu Tapisserie- und Konfektionswaren die weiteste Verbreitung. Die Einrichtungen der Fabrik tragen den Anforderungen der Neuzeit in jeder Hinsicht Rechnung und setzen sie in die Lage, jedes Quantum Ware in kürzester Frist und in bester Ausführung zu liefern. Das Etablissement arbeitet mit bedeutender Dampfkraft und ist mit elektrischer Beleuchtung ausgestattet. [Ξ] Als Rohstoffe verbraucht es für die Etamines (Kongreßstoffe) Baumwolle, für die Filet-Guipure-Artikel Baumwolle und Leinen.

Die Firma Franz & Ulrich wurde im Jahre 1870 von dem inzwischen verstorbenen Herrn Theodor Franz begründet. Im Jahre 1881 trat Herr Theodor Ulrich hinzu und 1887 noch der zweite jetzige Mitinhaber Herr Karl Telorac. Vom Tage der Gründung an bis heute hat die Entwickelung des Geschäftes ihren normalen, sich stetig von Jahr zu Jahr steigernden Fortgang gehabt; das so umfangreiche Geschäft gehört zu den wenigen glücklichen Unternehmungen, die in ihrer Geschichte keine Krisis zu verzeichnen haben. Die Firma hat es nicht für angebracht gehalten, Ausstellungen zu beschicken, sonst würde sie sicher zahlreiche ehrende Auszeichnungen und Anerkennungen aufweisen können. Das ist nicht der Fall, dagegen hat ihre industrielle Thätigkeit schon längst die Aufmerksamkeit der sächsischen Regierung auf sich gelenkt, und im Sommer 1881 wurde ihrem Etablissement die Ehre des offiziellen Besuches des Herrn Geheimrat Böttcher zu teil, der es eingehend besichtigte.