Friedrich Rückert (Die Gartenlaube 1867/8)
[128] Friedrich Rückert’s Leben und dichterisches und wissenschaftliches Wirken hat trotz der fleißigen Forschungen des Dr. C. Beyer (Fr. Rückert’s Leben und Dichtungen. Zweite Auflage. Coburg bei G. Sendelbach) noch manche dunkle Partien, die selbst durch die Mittheilungen seiner nächsten Angehörigen schwer zu erhellen sind, so daß auf die Correspondenz des rastlosen Dichters und Gelehrten mit den hervorragendsten seiner Zeit- und Strebegenossen, denen er über sein stilles Schaffen in der Studirstube fast allein bisweilen Einblicke eröffnete, großer Werth gelegt werden muß. Sollten solche Rückert-Briefe nicht von ihren dermaligen Besitzern der Familie (und geschähe dies auch nur in möglichst guten Abschriften) zur entsprechenden Benutzung mitgetheilt werden? Unter den nachgelassenen Schriftschätzen Rückert’s vermißt ferner dessen Sohn, Professor Heinrich Rückert in Breslau, sämmtliche Briefe Platen’s an Rückert, die offenbar einmal entliehen und nicht zurückgegeben worden sind. Heinrich Rückert ersucht den unbekannten Inhaber derselben, diese für ihn und alle Verehrer Rückert’s unschätzbare Briefsammlung ihm direct oder Herrn Dr. Beyer in Coburg zur Weiterbeförderung baldigst zusenden zu wollen.