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Gedanken und Erinnerungen

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Kurt Tucholsky
unter dem Pseudonym
Theobald Tiger
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Titel: Gedanken und Erinnerungen
Untertitel:
aus: Ulk Jahrgang 48. Nummer 7. Seite 22
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 14. Februar 1919
Verlag: Rudolf Mosse
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Berlin
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Quelle: UB Heidelberg und Scan auf Commons
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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Gedanken und Erinnerungen

 Von Theobald Tiger

Da gibts zu jenem Bismarck-Werke
den dritten Band – er liegt versteckt –
den Band, in dem in alter Stärke
der Alte manches aufgedeckt.

5
Man will ihn jetzo publizieren.

Vergangenes wird noch einmal jung.
Und träumerisch führt uns spazieren
 Erinnerung …

Hoch Schwarzrotgold! Und Achtundvierzig!

10
Dann Olmütz, Petersburg und Wien.

Etatsverweigerung – man wird sich
mit Gott aus der Affaire ziehn.
Konflikt? Die Volksvertreter reden.
Der König zeigt die starke Hand.

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Dies alles malt – verworrene Fäden –

 der erste Band.

Und dann die alten Ruhmesblätter!
Ein Bruderkrieg – Norddeutscher Bund.
Am Rhein die schweren, schwarzen Wetter.

20
Der Sieg. Versailles. Der Friede. Und –?

Und dann? Kongreß. Die Dreibundsware.
Im Innern schwelt sozialer Brand.
So reicht bis zum Dreikaiserjahre
 der zweite Band.

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Und was wird nun der dritte bringen?

Wie einer still nach Hause zieht.
Er wird von Hofkabalen singen,
vom jungen Herrn das alte Lied.
Und vier, fünf Menschen hielten offen

30
des Reiches Schicksal in der Hand.

Und das ist nun, wir wollens hoffen,
 der letzte Band.