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Gehobelte Handtücher

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Textdaten
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Autor: Unbekannt
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Titel: Gehobelte Handtücher
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 22, S. 371–372
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1891
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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Bild
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Bearbeitungsstand
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[371] Gehobelte Handtücher. Es giebt noch recht viele Völker im dunklen und dunkelsten Afrika, im fernen Asien und auf entlegenen Südseeinseln, welche Handtücher nicht kennen, und Taschentücher, wenn sie solche bekommen, lieber zu Kleidungsstücken verwenden. In den Küchen solcher Barbaren giebt es auch keine Wisch- oder Polirtücher. Gemeiniglich ersetzt das Gras diese uns so unentbehrlich scheinenden Leinwandstücke. Um so mehr müssen wir den Erfindungssinn eines im fernsten Norden, an der Grenze der Tundra, wohnenden Völkchens bewundern, das, wenn wir so sagen dürfen, Handtücher aus Holz bereitet. Wenn wir tiefer in die sonst einfachen Geheimnisse der Toilette der Ostjakendamen blicken, so erfahren wir, daß jede derselben ein Säckchen trägt (wie bei uns die Damen auf dem Nachmittagswege zu einer Kaffeegesellschaft), in dem sich die „gehobelten“ Handtücher befinden. Mit einer Art Hobel wird nämlich von den Bewohnern der Tundra Lärchen- und Weidenholz fein geschabt und die Späne bilden alsdann eine weiche elastische schwammartige Masse, die sich ganz gut zum Abtrocknen von Gesicht, Händen und manchmal [372] auch von Geschirr eignet. Es sind das also Universaltücher. Ja, der Stoff ist auch gut zu vielen andern Zwecken; leidenschaftliche Schnupfer des Nordens pfropfen zunächst die Nase voll mit Tabak und verstopfen dann die Oeffnung mit einem Bäuschchen aus dieser Masse. Das ist für sie dann ein Hochgenuß erster Güte!