Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken/Ulm

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[V, 607] Ulm, das teutschordische Amt, das unter dem Oberamte Ellingen steht. Es hat seinen Nahmen von dem teutschen Hause in der Reichsstadt Ulm, einem der schönsten Gebäude dieser Stadt. Es ist von 1718 bis 1726 massiv von Stein erbaut worden.

Im 14 Jahrhunderte sind die teutschen Ordensritter in die Stadt [608] Ulm aufgenommen worden. 1316 kommt der erste Kommenthur vor. In eben diesem Jahrhunderte ist auch das Gebäude mit der Kirche erbaut worden. 1574 wurde es erneuert und das gegenwärtige im vorigen Jahrhunderte gebaut. Die Kirche ist 1347 gebaut und 1700 erneuert worden. Sie ist von guter Bauart, hat gute Malereyen und einen schönen Altar. An ihr steht ein Kaplan, der an den Festen und an dem ersten Sonntage eines jeden Monats predigt; auch die Gebräuche der katholischen Kirche innerhalb des Gebäudes ausübt. Zu diesem Amte, das unter dem Oberamte zu Ellingen steht, gehört das Dorf Bollingen, Theile an Bettingen und Setzingen, einige Höfe in Dornstadt, Themmenhausen, Wippingen und Weidach. In der Stadt hat sie viele Erdzinse zu beziehen. Überhaupt rechnet man die Einnahme dieses teutschmeisterischen Amtes auf 10,000 fl. rhn. Die Kommende hat den Pfarrsatz zu Tomertingen, Herrlingen und Wippingen. Das Bestätigungsrecht von letzter Pfarre hat Wirtemberg. Das Personale dieses Amts besteht ausser dem Kommenthur aus einem Obervogte und Kastenschreiber.