Georg Groß

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Autor: Else Lasker-Schüler
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Titel: Georg Groß
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aus: Gesammelte Gedichte, S. 165-166
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1917
Verlag: Verlag der Weißen Bücher
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Erscheinungsort: Leipzig
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[165]

Georg Groß
(Seinem Freunde Theodorio)

Manchmal spielen bunte Tränen
In seinen äschernen Augen.

Aber immer begegnen ihm Totenwagen,
Die verscheuchen seine Libellen.

5
Er ist abergläubig –

– Ward unter einem bösen Stern geboren –

Seine Schrift regnet,
Seine Zeichnung: Trüber Buchstabe.

Wie lange im Fluß gelegen,

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Blähen seine Menschen sich auf.


Mysteriöse Verlorene mit Quappenmäulern
Und verfaulten Seelen.

Fünf träumende Totenfahrer
Sind seine silbernen Finger

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Aber nirgendwo ein Licht im verirrten Märchen

Und doch ist er ein Kind,

Der Held aus dem Lederstrumpf
Mit dem Indianerstamm auf Duzfuß.

[166]

Sonst haßt er alle Menschen,

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Sie bringen ihm Unglück.


Aber Georg Groß liebt sein Mißgeschick
Wie einen anhänglichen Feind.

Und seine Traurigkeit ist dionysisch,
Schwarzer Champagner seine Klage.

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Er ist ein Meer mit verhängtem Mond,

Sein Gott ist nur scheintot.