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Gesanglos war ich und beklommen

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Heinrich Heine
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Titel: Gesanglos war ich und beklommen
Untertitel:
aus: Neue Gedichte.
Seiten 154-155
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1844
Verlag: Hoffmann und Campe
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Erscheinungsort:
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Originaltitel:
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Originalherkunft:
Quelle: Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
Aus dem Zyklus Katharina Nr. 9
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Bearbeitungsstand
fertig
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[154]
IX.

Gesanglos war ich und beklommen
So lange Zeit – nun dicht’ ich wieder!
Wie Thränen, die uns plötzlich kommen,
So kommen plötzlich auch die Lieder.

5
Melodisch kann ich wieder klagen

Von großem Lieben, größerm Leiden,
Von Herzen, die sich schlecht vertragen
Und dennoch brechen wenn sie scheiden.

Manchmal ist mir, als fühlt ich wehen

10
Ueber dem Haupt die deutschen Eichen –

Sie flüstern gar von Wiedersehen –
Das sind nur Träume – sie verbleichen.

[155]
Manchmal ist mir[1], als hört’ ich singen

Die alten, deutschen Nachtigallen –

15
Wie mich die Töne sanft umschlingen! –

Das sind nur Träume – sie verhallen.

Wo sind die Rosen, deren Liebe
Mich einst beglückt? – All ihre Blüthe
Ist längst verwelkt! – Gespenstisch trübe

20
Spukt noch ihr Duft mir im Gemüthe.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: mit