Grenadierlied bei Landshut am 23. Juni 1760
Grenadierlied bei Landshut am 23. Juni 1760[1].
Nach der Weise des Dessauer Marsches.
Mit Gott!
Mit Gott!
Wir stehn im heißen Feuer.
Wieder sind gefallen der Kameraden drei.
Fahrt wohl!
Verkauftet Euch doch theuer,
Fiel’s gegenüber doch oft von Eurem Blei.
Frisch geht das Fechten, wir brave Preußen hier,
Schlagt an!
Gebt Feu’r!
Wie kommt’s in weißen Streifen,
Kommt von den Bergen ein neuer Feindeszug!
Schließt an!
Ei! wolltet Ihr uns greifen?
Kugeln noch giebt’s hier, und Pulver auch genug.
Rasch durch die Reihen rollt fort der Donnerschlag,
Landshut!
Landshut!
Wir woll’n dein werth verbleiben,
Hüten das Land hier mit unserm Preußenblut.
Feu’r! Feu’r!
Sie soll’n von uns noch schreiben,
Soll’n von uns noch singen, zu wecken alten Muth,
Singen von uns Braven und unserm General,
Rechts um!
Rechts um!
Da trabt es durch die Gründe,
Woll’n uns gar umzingeln Dragoner und Husar.
Halt Tritt!
Laß sprühn die Feuerschlünde,
Trifft’s einen tüchtig, ist er der Sorgen baar.
Blas’t nur ihr Pfeifer, und Trommel wirble drein,
Halt Front!
Halt Front!
Da stäubt’s, Trompeten blasen.
Fest nun, ihr Brüder, vor Oestreichs Reiterei!
Schießt links!
Ei du mein kühl’ger Rasen,
Giebst uns ein Bette, das Wachen ist vorbei.
Liegt schon und blutet der alte tapfre Held;
de la Motte Fouqué.
- ↑ Dieses Lied besingt den Tag, an welchem der Großvater des
Dichters, nach einem rühmlichen Widerstande, vor Laudons
Uebermacht und Heldengeist erlag, und verwundet, unter seinem
Pferde liegend, gefangen ward. A. d. H.