Zum Inhalt springen

Haan:Gustav Adolph Ludwig Baur

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Wilhelm Haan: Sächsisches Schriftsteller-Lexicon, Robert Schaefer’s Verlag, Leipzig 1875, S. 12 f.
fertig
Quellseite im Index
Gustav Baur in Wikisource
Gustav Baur in der Wikipedia
GND-Nummer 116093587
DNB, Werke
weitere Angebote
Abkürzungsverzeichnis
[12]
Dr. theol. u. phil. Gustav Adolph Ludwig Baur,

Professor der praktischen Theologie und erster Universitätsprediger, Consistorialrath, Director des homilet. Seminars und des Prediger-Collegiums zu St. Pauli an der Universität Leipzig,

geboren am 14. Juni 1816 zu Hammelbach im hessischen Odenwald als Sohn des damal. Oberförsters Baur daselbst, Bruder des Hofpredigers Wilh. Baur in Berlin, des Verfassers der Geschichts- und Lebensbilder aus den Befreiungskriegen. Im Gymnasium zu Darmstadt von 1828–1834 vorgebildet, bezog er die Universität Giessen und promovirte am 8. September 1838 als Doctor der Philosophie. Mit Vorliebe widmete er sich dem Studium der oriental. Sprachen, besuchte 1838 ein Jahr lang das Predigerseminar zu Friedberg und ward am 9. October 1840 von der theolog. Facultät zu Giessen zum Licentiat promovirt; 1842 habilitirte er sich als Privatdocent und hielt dann Vorlesungen über alttestamentl. Theologie, theolog. Encyklopädie, Katechetik, Homiletik und Pädagogik; 1843 wurde er zum Repetent, 1847 zum außerordentl. und 1849 zum ordentl. Professor der Theologie ernannt, nachdem er einen Ruf an die Universität zu Königsberg ausgeschlagen hatte; 1849 zum Ehrendoctor an der Universität daselbst ernannt, folgte er 1861 einem Rufe an das durch den Tod des Dr. Schmalz erledigte Hauptpastorat zu St. Jacobi in Hamburg, welches er bis Pfingsten 1870 verwaltete.


De Anicio Mantio Severino Boëthio, christianae doctrinae assertore. Inaug.-Dissert. Darmstadt, 1841.

Grundzüge der Erziehungslehre. Gießen, 1844. Ricker. 2. umgearbeitete Aufl. 1849. XX, 349 S. 1 Thlr. 10 Ngr.

Der Prophet Amos, erklärt. Ebendas., 1847. X, 452 S. 2 Thlr. 10 Ngr.

Die weltgeschichtliche Bedeutung des israelit. Volkes. Ebendas., 1847. 47 S. 71/2 Ngr.

Sechs Tabellen über die Geschichte des israelitischen Volkes. Ebendas. 1848. 28 S. 15 Ngr.

Grundzüge der Homiletik. Ebendas. 1848. X, 252 S. 1 Thlr.

Geschichte der alttestamentlichen Weissagung. 1. Band. Ebendas. 1861. X, 420 S. 2 Thlr. 10 Ngr.

Das deutsche Volk und das Evangelium. Antrittsvorlesung. Leipzig, 1871. Hinrichs. 24 S. 4 Ngr.

Predigten. Gießen, 1858. Ricker. 434 S. 1 Thlr. 20 Ngr.

Predigten in dem ersten halben Jahre seiner Amtsführung zu Hamburg gehalten. Ebendas. 1862. 447 S. 2 Thlr.

Predigten über die epistolischen Perikopen. 2 Bde. Hamburg, 1862. Herold. 726 S. 2 Thlr. 24 Ngr.

Die Thatsachen des Heils. Festpredigten über die neue Folge evangel. Texte für die luther. Kirche Hamburgs. Ebendas. 1864. 188 S. 18 Ngr.

Kampf, Sieg und Friede. Predigten über die neue Folge epistol. Texte für die luther. Kirche Hamburgs. Ebendas. 1864. 344 S. 1 Thlr. 6 Ngr.

Predigten über die evangelischen Perikopen. Jahrg. 1868–1869. 2 Bde. Ebendas. 1869. 2 Thlr. 15 Ngr.

Predigten über die epistolischen Perikopen. Jahrg. 1869–1870. 2 Bde. Ebendas. 1870. 368 S. 2 Thlr. 15 Ngr.

[13]
Durch Kampf zum Frieden. Predigten in der Universitätskirche zu Leipzig 1870–1871 gehalten. Leipzig, 1872. Hinrichs. 253 S. 1 Thlr. 10 Ngr.
Nächstdem, außer verschiedenen einzeln gedruckten Predigten, Recensionen u. Abhandlungen in der Halle’schen u. Jena’schen allgem. Literaturzeitung, dem Literaturblatt z. Allgem. Kirchen-, u Schulztg., den Theolog. Studien u. Kritiken, dem Archiv f. d. Studium der neuern Sprachen u. Literatur von Herrig u. Viehoff, der Zeitschrift d. deutschen morgenländ. Gesellschaft u. hauptsächlich zahlreiche u. meist umfangreiche Aufsätze historisch-biographischen Inhalts in Schmid’s Encyclopädie des gesammten Erziehungs- u. Unterrichtswesens.