Hervorragende Persönlichkeiten in Dresden und ihre Wohnungen: François Josephe Lefebre
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Christian Gottfried Körner → |
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[130] Nr. 140. Lefebre, (auch Lefebvre), François Josephe, 1755–1820. Sein Lebengang glich im wesentlichen dem anderer französischer Marschälle. Er wurde, nachdem er zuerst in der Garde gedient, 1793 zum Brigade-, im folgenden Jahre zum Divisionsgeneral befördert, leitete [131] dann auf verschiedenen Kriegsschauplätzen die ihm unterstehenden Truppen mit großer Umsicht und erhielt 1804 die Würde eines Marschalls. Als es ihm 1807 gelungen war, das belagerte Danzig zu erobern, wurde L. von Napoleon zum Herzog von Danzig ernannt. Im Jahre 1809 stand er an der Spitze der bayrischen Armee, die den Aufstand in Tirol unterdrückte, und im Feldzuge gegen Rußland 1812 befehligte er die französischen Garden. Nach dem völligen Zusammenbruch von Napoleons Macht stellte sich L. auf die Seite Ludwigs XVIII., von dem er auch die ihm zunächst aberkannte Marschallswürde wieder zurückerhielt.
In Dresden ist der Marschall nur einmal und zwar vom 17.–22. Juli 1807 im Gefolge seines Kaisers gewesen und hat seine Wohnung im Fremdenhofe zum Goldenen Engel, jetzt Wilsdruffer Straße 7, gehabt. (S. Nr. 135 und 136.)