Hervorragende Persönlichkeiten in Dresden und ihre Wohnungen: Gerhard Christophe Michel Duroc
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[167] Nr. 163. Duroc, Gerhard Christophe Michel, 1772–1813, hat Napoleon zwar hauptsächlich als General, jedoch auch eine Zeitlang als Staatsmann wichtige Dienste geleistet. 1796 wurde er von Bonaparte zum Adjutanten ernannt und zeichnete sich nicht nur im italienischen, [168] sondern besonders auch im ägyptischen Feldzuge aus. Nach Frankreich zurückgekehrt, beteiligte sich D. 1799 am Sturze des Direktoriums und wirkte nun an mehreren Höfen, namentlich in Berlin und Petersburg, zugunsten Bonapartes, der sich bekanntlich zum Konsul auf zehn Jahre hatte ernennen lassen. Dieser verlieh D., der bisher eine Brigade geführt, zum Lohn für seine Dienste den Rang eines Divisionsgenerals und 1803 den eines Marschalls. Als solcher unterzeichnete er nach der Schlacht bei Jena mit dem sächsischen Oberkammerherrn Grafen v. Bose am 11. Dezember 1806 den in Posen abgeschlossenen Frieden, durch den der Kurfürst Friedrich August von Sachsen den Königstitel erhielt, freilich aber auch dem von Napoleon kurz vorher gegründeten Rheinbunde beitreten mußte. Der Tilsiter Frieden brachte D. eine weitere Ehrung durch die Erhebung zum Herzog von Friaul. Nachdem er auch noch fernerhin kriegerisch sehr erfolgreich tätig gewesen war, fiel er in einem Nachhutgefecht am 22. Mai 1813 nach der Schlacht bei Bautzen.
Vom 17. bis 22. Mai 1807 weilte D. mit seinem Kaiser erstmalig in Dresden und wohnte als dessen Vertrauter mit im Schlosse; dagegen konnte nicht ermittelt werden, in welchem Gebäude er bei seiner zweiten Anwesenheit in unserer Stadt in der zweiten Maihälfte 1812 sein Heim gehabt hat.