Hervorragende Persönlichkeiten in Dresden und ihre Wohnungen: Johann Adam Hiller
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[104] Nr. 119. Hiller (eigentlich Hüller), Johann Adam, 1728–1804, der verdienstvolle Tonsetzer und Thomaskantor, der Gründer des deutschen Singspiels wie auch der Leipziger Gewandhauskonzerte, deren erster Leiter er war, weilte nach einem wechselvollen Leben von 1746–1751 erstmalig in Dresden, wo er als Alumnus die Kreuzschule besuchte und dort auch wohnte, Schulgasse, zuletzt 6. Obgleich er von Homilius im Klavierspiel und Generalbaß unterrichtet worden war, auch selbst schon Kantaten und Instrumentalstücke schuf, sich auch die Partituren von einer Anzahl Hasse'scher Opern abschrieb, um sich eingehend mit ihnen beschäftigen zu können, studierte er in Leipzig von 1751–1754 doch die Rechtswissenschaft. Nachdem er die Universität verlassen hatte, nahm er bei dem damals in Dresden wohnenden Grafen Heinrich Adolf v. Brühl, einem Neffen des bekannten sächsischen Ministers, die Stelle als Hofmeister an. Wo sich die Wohnung der Eltern seines Zöglings befand, ließ sich leider nicht ermitteln, nur sei bemerkt, daß H. mit dem jüngeren Grafen das Palais des Ministers an der Augustusstraße wie auch die Oper oft besuchte. Nachdem er im Januar 1760 seine Hofmeisterstelle aufgegeben hatte, zog er nach Leipzig, wo er, nun ausschließlich der Musik lebend, eine reiche, vielseitige Tätigkeit entfaltete, kirchliche und weltliche Musik schuf und von 1789 bis drei Jahre vor seinem Tode als Kantor der Thomasschule erfolgreich wirkte.