Hervorragende Persönlichkeiten in Dresden und ihre Wohnungen: Philipp Jakob Spener
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Bernhard Walther Marperger → |
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[11] Spener, Philipp Jakob, 1635–1705, der „Vater des Pietismus“, führte während seiner Tätigkeit in Dresden vom Juli 1686 bis Juni 1691 die von ihm bereits anderwärts eingerichteten Versammlungen mit Erwachsenen zur Vertiefung und Stärkung des religiösen Sinnes auch hier ein. Anfangs hielt Sp. diese Unterredungen in seiner Wohnung ab; als diese aber für die immer zahlreicher werdenden Teilnehmer nicht mehr ausreichte, durfte er die Zusammenkünfte in der Kapelle des seinem Wohnhause gegenüberliegenden Gebäudes abhalten, jetzt Schloßstraße 32 (O.-Nr. 761). Es gehörte damals der Kurfürstin Magdalene Sybille (1612–1687), der Witwe Johann Georg II. Da sie es selbst bewohnte, hatte sie darin mancherlei verändern und eine Hauskapelle einbauen lassen. – Als ein streng pflichtbewußter Hofprediger war von Sp. wiederholt gewagt worden, sein Beichtkind Johann Georg III. seiner Trunksucht wegen zu tadeln; deshalb fiel er bei diesem in Ungnade und ging 1691 nach Berlin, wo er als Probst der Gemeinde zu St. Nikolai 1705 starb.