Hervorragende Persönlichkeiten in Dresden und ihre Wohnungen: Bernhard Walther Marperger
← Philipp Jakob Spener | Hervorragende Persönlichkeiten in Dresden und ihre Wohnungen (1918) von Adolf Hantzsch Bernhard Walther Marperger |
Franz Volkmar Reinhard → |
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext. |
[11] Der letzte Oberhofprediger, der das Gebäude an der Schloßgasse bewohnte, war Bernhard Walther Marperger (1682–1746), der 1724 von Nürnberg nach Dresden berufen wurde; er ist aber auch der einzige, der sein Heim in dem vom König Friedrich August II. 1739 erkauften Hause Willsche Gasse, zuletzt Wilsdruffer Straße 15 (O.-Nr. 616) gehabt und bis zu seinem Tode behalten hat. 1801 erkaufte der Hoftraiteur Erler zu Pillnitz dieses Grundstück und richtete es zu einem Gasthofe ein, der den Namen „Goldener Helm“ erhielt. Als ihn 1820 der Kaffeehauswirt Menzel in seinen Besitz brachte, gab er ihm den Namen „Hotel de France“. Durch den Franzosen Voisin, der 1826 das Gasthaus käuflich erworben und 1832 das Nachbargebäude (O.-Nr. 615) in der Zwangsversteigerung erstanden hatte, wurden beide Grundstücke vereinigt. In dem Hause, zuletzt Wilsdruffer Straße 15, das gleich nach Ausbruch des Weltkrieges die Bezeichnung „Schloßhotel“ annahm, stellte man 1915 den Gasthofsbetrieb ein, brach es ab und errichtete auf seinem Raume ein neues Gebäude, das ebenfalls als Fremdenhof dienen soll.
Nach Marpergers Tode wurde das damals dem Staate gehörige Haus Große Brüdergasse jetzt 31 (O.-Nr. 691) zur Oberhofpredigerwohnung bestimmt und ist es bis 1850 geblieben. Am Erker des ersten Obergeschosses trug es in Goldbuchstaben den Namen JESUS. Seit dem Herbste 1916 steht an seinem Platze ein Neubau, der [12] zu den jetzt ebenfalls neu aufgeführten Häusern Wilsdruffer Straße 32, 34 gehört. – Von den Inhabern der zuletzt angegebenen Amtswohnung seien nur die beiden letzten hervorgehoben.