Hervorragende Persönlichkeiten in Dresden und ihre Wohnungen: Ulrich von Mordeisen
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[5] Nr. 3. Mordeisen, Ulrich v., 1519–1572, Rechtsgelehrter, Staatsmann, wohl seit 1546 bei Kurfürst Moritz bis zu dessem Tode Kanzler, nahm auch bei Kurfürst August als Rat an den Regierungsgeschäften teil. Angeblich wegen Mißbrauchs seiner Stellung zu eigenem Vorteil fiel M. 1565 in Ungnade, wurde seiner Ämter entsetzt und erhielt strengsten Hausarrest. Ein Jahr lang durfte er nicht einmal den Gottesdienst in der seinem Hause gegenüberliegenden Kreuzkirche besuchen. Später wurde ihm größere Bewegungsfreiheit gewährt und in seinen letzten Lebensjahren gestattete ihm der Kurfürst, daß er im ganzen Lande frei umherreisen durfte. Ehe M. 1572 in Dresden starb, söhnte sich sein Landesherr wieder mit ihm aus.
Um die Mitte des 16. Jahrhunderts standen an der Ecke des Altmarktes und der Turmseite der Kreuzkirche gegenüber drei kleine Häuser. [6] M. kaufte sie, ließ sie abbrechen und an ihrer Stelle 1561 ein stattliches Gebäude errichten. Es zeigte zwei Obergeschosse und hatte seinen Eingang am Altmarkt. Das erste Obergeschoß diente lediglich Wohnzwecken; im zweiten befand sich ein Saal für Festlichkeiten, die M. zuweilen veranstaltete. Das Haus, das später noch ein drittes Obergeschoß und ein hohes Mansardendach erhalten hatte, wurde 1876 von der Stadtgemeinde erworben, abgebrochen und von 1879–1880 durch den noch jetzt stehenden Neubau An der Kreuzkirche 17 und 18 (O.-Nr. 423) ersetzt.