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Allgemeines Deutsches Kommersbuch:28

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Schauenburg:
Allgemeines Deutsches Kommersbuch
Seite 54, 55
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[54]

          58.     Die Wacht auf den Vogesen.     (III. 6.)

     Schwung- und kraftvoll. Ludwig Liebe.[1].

     1. Hoch durchs Ge=birg im Was=gau=wald wie Sturm=ge=braus es
wie=der=hallt, es tö=net wie ein mächtger Schritt, als riß es
Eich und Tan=nen mit. Vor=an! vor=an, du deut=sche Braut, der
Was=gau hat dich jetzt er=schaut! Vor=an! vor=an, du
deut=sche Braut, der Wasgau, der Wasgau hat dich jetzt er=schaut!
 
     2. Hoch auf dem Berg nun steht es da, das Riesenweib Germania,
sie kam herauf vom kühlen Rhein: Ich mag nicht länger drunten sein,
|: hier nach dem Berg stand längst mein Sinn, hier bleibt die Wacht
mein Hochgewinn! :|

     3. Hier schaut mein Blick, in Stolz erglüht, als wie ein Garten
aufgeblüht, die deutsche Heimat weit und breit, wie nirgends sonst voll
Lieblichkeit. O Elsaß drunten, edler Hort, jetzt bleibst mein eigen fort
und fort!

[55]

     4. Hier steh ich, reck die Arme aus, sei mir gegrüßt, mein Felsen=
haus, seid mir gegrüßt, ihr Tannenhöhn, dem deutschen Aug wie
wunderschön! Wie ist die Aussicht weit und breit so strahlend hier in
Herrlichkeit!

     5. Hier schaut mein Blick, in Zorn entbrannt, hinüber dann ins
welsche Land: Im tiefsten Mark hat’s dir gegraust, als du gefühlet
meine Faust! Nun hüt dich ferner, hüt dich fein vor meines Schwertes
Blitzesschein!

     6. Hier thront ich schon vor manchem Jahr, hier bleib ich jetzt
und immerdar, nun wettert drunten in dem Thal, Kanonen, donnert
allzumal! Gekommen ist die deutsche Braut, dem Wasgau ewig an=
getraut!

Gustav Mühl von Straßburg.


          59.     Heil Hohenzollern!.

     Singw.: Deutschland, Deutschland über alles etc.

     1. Hohenzollern, Hohenzollern, Wort voll Feuer und voll Glut,
das in seinen Purpur faltet, was da herrlich, groß und gut, das da
tönt wie Schwerter schneidig und wie Heimatglocken traut: mächtig
greifst du an die Herzen wie kein andrer Erdenlaut!
 
     2. Hohenzollern, seit der erste deiner Fürsten jugendstark seinen
Heerschild klirrend setzte vor die sturmzerfetzte Mark, welche Führer
thatenfreudig, welche Männer stolz und schlicht, welche Frauen hold und
sittig gabst du deinem Volke nicht!

     3. Her vor siegenden Geschwadern stürmt der Held von Fehrbellin;
Friedrichs Adlerauge leuchtet und Europas Heere fliehn; Wilhelm,
Preußens greiser König, lorbeerprangend, demutreich -–: nimmer eine
Erdenkrone trug ein andre, diesem gleich!

     4. Und voran dem hehren Zuge schwebt ein unvergessnes Bild,
trauervoll, doch unter Thränen aufwärts deutend, fromm und mild -–
Thränen, heimgezahlt dem Enkel, unsrem Dulder, unsrem Herrn! -–
Hohenzollern, auch im Leide bliebst du Deutschlands heller Stern!

     5. Hohenzollern, unerschüttert blickst du von des Reiches Wart
auf die Welt, die feindlich brandet und in Waffenrüstung starrt:
deine Treuen schirm in Frieden, was dir trotzen will, zerbrich –- Hohen=
zollern, Hohenzollern -– Kaiseraar, wir grüßen dich!

Gustav Weck.

  1. *) Mit freundlicher Bewilligung des Verlegers Herrn R. Linnemann (C. F. W. Siegels Musikalienhandlung) in Leipzig.