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Hoffarth

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Textdaten
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Autor: Heinrich Heine
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Titel: Hoffarth
Untertitel:
aus: Neue Gedichte, S. 210-211
Herausgeber:
Auflage: Dritte veränderte Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1852
Verlag: Hoffmann und Campe
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Erscheinungsort: Hamburg
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google und Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
Nummer 3 aus dem Zyklus Zur Ollea.
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
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[210]
III.
Hoffarth.


     O Gräfin Gudel von Gudelfeld,
Dir huldigt die Menschheit, denn du hast Geld!
Du wirst mit Vieren kutschiren,
Man wird dich bei Hof präsentiren.

5
Es trägt dich die goldne Karosse

Zum kerzenschimmernden Schlosse;
Es rauschet deine Schleppe
Hinauf die Marmortreppe;
Dort oben, in bunten Reihen,

10
Da stehen die Diener und schreien:

Madame la comtesse de Gudelfeld.

     Stolz, in der Hand den Fächer,
Wandelst du durch die Gemächer.
Belastet mit Diamanten

15
Und Perlen und Brüsseler Kanten,

Dein weißer Busen schwellet
Und freudig überquellet.
Das ist ein Lächeln und Nicken
Und Knixen und tiefes Bücken!

20
Die Herzogin von Pavia
[211]

Die nennt dich: cara mia.
Die Junker und die Schranzen,
Die wollen mit dir tanzen;
Und der Krone witziger Erbe

25
Ruft laut im Saal: Süperbe

Schwingt sie den Steiß, die Gudelfeld!

     Doch, Aermste, hast du einst kein Geld,
Dreht dir den Rücken die ganze Welt.
Es werden die Lakaien

30
Auf deine Schleppe speien.

Statt Bückling und Scherwenzen
Giebt’s nur Impertinenzen.
Die cara mia bekreuzt sich,
Und der Kronprinz ruft und schneuzt sich:

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Nach Knoblauch riecht die Gudelfeld.