Hundert Jahre nach J. Haydn’s Geburt
Breslau, den 31. März 1832.
Es ist doch eine schöne Sach’
Um einen großen Mann!
Jahrhunderte tönt Dank ihm nach,
Und tönt ihm himmelan.
Dies Jubellied erklang;
Und ferne Nachwelt, so wie wir,
Bringt einst dir Lobgesang.
Beneidenswerth ist uns dein Loos,
Denn Jeder wäre gerne groß,
Wenn noch so klein er ist.
Du kamst so arm in diese Welt,
Und gingst aus ihr so reich,
An Ruhm Heroen gleich.
Eh’ Sepperl in der Stutzperück’
Ein Joseph Haydn ward,
Wie lange war sein geistig Glück
Und von des Knaben Zauberholz,
Drauf er zuerst gegeigt,
Welch ernster Eifer! eh’ mit Stolz
Auf ihn nun Deutschland zeigt.
Sein Wunderwerk gethan;
Denn ohne Geisterzauberei
Bricht keine Kraft sich Bahn.
Und haben wir auch Stutzperück’,
Noth aber thut uns doch das Glück,
Gebräch’s auch nicht an Stolz.
Den Stolz doch treib’ uns Haydn aus,
Der hochbescheidne Mann,
Auf Menschenglück nur sann;
Der jedem schönen Streben gern
Gab seine Bruderhand,
Der, von des Neides Jammer fern,
Wie wäre sonst so himmelsfroh,
So selig sein Gesang;
Ein edles Herz nur singet so,
Wie ihm die Schöpfung klang.
O, dann verzweifelt nicht,
Daß auch zu eurer Schöpfungslust
Ein Gott sein Werde spricht.