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Ich will aus allem nehmen, was mich nährt

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Christian Morgenstern
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Titel: "Ich will aus allem nehmen, was mich nährt
Untertitel:
aus: Wir fanden einen Pfad, S. 36-37
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1914
Verlag: R. Piper & Co.
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Erscheinungsort: München
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Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: UB Bielefeld
Kurzbeschreibung:
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Bild
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Bearbeitungsstand
fertig
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[36] „Ich will aus allem nehmen, was mich nährt,
was übereinstimmt mit mir längst Vertrautem;
so wird mir manches stille Glück gewährt.
„In Eurer Weisheit fand ich manch geheime
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Bestätigung zu von mir selbst Geschautem
und brachte sie zu meiner Art in Reime.
„Es gibt so vieles Schöne, Gute, Wahre;
wie bin ich dankbar, daß ich Mensch sein darf
und immer Neues solcher Art efahre!“
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Erfahre denn noch dies dazu: entfernt
bist du vom Ernst noch. Dein Gewissen warf
dir noch nicht vor, daß Weisheit sich nur – lernt.
Mit solchem Blumenpflücken, Kränzchenwinden –
was ist getan? sieh dir ins Angesicht
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und prüfe, ach, solch allzu lau Empfinden.
Du fühlst der Weisheit Weg noch nicht als – Pflicht.
Und so: ob von Glühwürmchen oder Sternen
dir Licht zufließt – dir ist’s das gleiche Licht.
[37] Dir sind die echten Tiefen, wahren Fernen
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noch stumm; sie, deren Siegel einzig bricht:
ein tiefdemütig lebenlanges – Lernen.