Im Grünen

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: Unbekannt
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Im Grünen
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 35, S. 576
Herausgeber: Ernst Ziel
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1880
Verlag: Verlag von Ernst Keil
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Blätter und Blüthen
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


[565] 

Im Grünen.
Originalzeichnung von Dotzauer.

[576] Im Grünen. (Vgl. das Bild auf S. 565.) Eine Sommeridylle, „wie sie im Buche steht“! möchte man im Anschauen unseres Bildes sagen, dem wir obige Unterschrift gegeben – denn wenn man schon längst gewohnt ist, den Mai der Poeten nicht mehr von der Wirklichkeit zu verlangen, so, scheint es, wird man zum mindesten in diesem Jahre auch auf eine Landschaft mit echter Sommerstimmung in der Wirklichkeit verzichten und sich mit einer solchen auf dem Papier entschädigen müssen. Und ach! welch ein Zauber liegt in dem Genusse eines echten Sommertages, mit seiner reinen, flimmernden, sonnedurchglühten Luft, mit der tiefen, klaren Bläue seines Himmels, welchen nur zuweilen ein weißes Wölkchen langsam wie ein Schwan durchsegelt und in dem sich singende Lerchen verlieren, mit der gilbenden Saat, welche so zukunftssicher die schweren Aehren wie im Traume senkt, mit den zitternden Lichtern auf blumengesticktem Rasen und den leuchtend durchsichtigen Waldesschatten, in denen sich so wonnig ruhen läßt! Die Schmetterlinge flattern und die Bienen, die blauen und stahlgrünen Fliegen summen – Alles athmet tiefstes Behagen und jene Gewißheit der Beständigkeit in der Natur, ohne welche – die Welt empfindet es schmerzlich genug im Jahre des Heils 1880! – der volle beglückende Naturgenuß zur Unmöglichkeit wird. Möchte unser Bildchen dastehen als eine Prophezeiung auf das baldige Kommen einer besseren Zeit, wo sich’s mit den Gestalten desselben heiter und beruhigt genießen läßt – „im Grünen“!