Im Schlosse Mirabel
Im Schlosse Mirabel
Der Erzbischof von Salzburg,
Ein gar ein stolzer Mann,
Der liebt die schönen Jungfräulein
Und sieht sie freundlich an.
Thut ihnen gar nit weh,
Es herrscht Frau Venusinne
Im Schlosse Mirabel, juchhe,
Im Schlosse Mirabel.
Ein gar ein strenger Mann,
Der bindet die schnöden Ketzer
An glühende Öfen an,
Und läßt sie weidlich schwitzen;
Er sich von Liebeshitzen
Im Schlosse Mirabel, juchhe,
Im Schlosse Mirabel.
Der Erzbischof von Salzburg,
Traktieret nicht mehr Minne,
Traktiert Dogmatica.
Man setzte ihn gefangen
Zu seinem großen Weh.
Zum Schlosse Mirabel, juchhe,
Zum Schlosse Mirabel.
Oh Erzbischof von Salzburg,
Dir ist ganz recht geschehn!
Nicht zu den Mädchen gehn.
Die blühen für die Laien,
Sogar für Ketzer, – Weh!
Ich selbst erfuhr’s im Maien
Im Schlosse Mirabel.
Otto Julius Bierbaum.