In Verlegenheit

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Textdaten
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Autor: Peter Auzinger
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Titel: In Verlegenheit
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 6, S. 195
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1899
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger G. m. b. H. in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[189]

In Verlegenheit.
Nach einer Originalzeichnung von J. Widmann.

[195]
In Verlegenheit.
(Zu dem Bilde S. 189.)

      A Hochzeit is z’ Ramsau und vom ganz’n Ort
San Buab’n und Mad’ln am Tanzbod’n dort.
      ’as Resei und ’s Nannei kema aa her verstohl’n,
Zum Tanz’n san s’ z’ jung – aba seh’n hab’n sie ’s woll’n;

5
Voll Sehnsucht steh’n s’ da und wispern mit’nand

Und diam druckt die Oane der Andern die Hand.
A’ mei’! Junge Herzen! Was fallt denen all’s ein?
Die zwoa möcht’n jedenfalls „älter“ heut’ sein. –
      Da Seppei, der Tropf, hat die Dirnd’ln daseg’n –

10
Glei’ denkt er: No wart’, enk mach’ i’ valeg’n. –

      „No, Dirnd’ln,“ so sagt er, „warum tanzt ’s denn net mit?
A Schuhplattler kommt jetzt, hernach a Sechsschritt!
Gehts her! Er is ja net da – der Herr Lehra –
Aber i’ bin ja da und and’re Buab’n mehra.

15
      So frozzelt er fort und hat halt sein G’spaß –

Und d’ Dirnd’ln wer’n rot und wer’n wieder blaß,
Sie trau’n sich net z’ rühr’n, – schau’n kaum mehr in d’ Höh’.
Ja mei’! So a G’spaß thuat die junga Leut’ weh;
Denn jeder Mensch woaß: viel härter kommt ’s o’:

20
Was man möcht’ und net darf, als man möcht’ und net ko’.

Voll Angst schau’n s’ auf d’ Thür hin, sie wär’n halt gern drauß’,
Und wia s’ amal aufgeht, sans ’naus aus ’m Haus. –
      Da lacht er, der Sepp, ’s hat wolter ihn g’freut,
Daß er so für’n Narr’n halt zwoa halbg’wachs’ne Leut’. –

25
Wer woaß ’s, Sepp, wie lang’ steht es ebba noch o’,

Daß am End’ die ganz’ G’schicht’ verkehrt kema ko’;
Vielleicht kannst du ’s in ein paar Jahrl’n erfahr’n - -
Da halt’n die zwoa nachher dich halt für’n Narr’n!

Peter Auzinger.