In der Wolle
Glücklich, wer sein Schäfchen schor,
Und in’s Trockne brachte;
Wer, im Scheren Matador,
Seinen Rebbes machte.
Wie ein Schaf so kraus und warm,
Sitzet in der Wolle.
Drauf thut auch so Mancher dick,
Gar wohl übermüthig;
Ist nicht immer gütig.
Wie ein sanftes Schäfchen drum,
Hübsch bescheiden, doch nicht dumm,
Freund, sitz’ in der Wolle.
Daß des Schicksals Schere
Nicht auch dich zum Schafe macht,
Kahl auch dich einst schere.
Denk’ an die geschoren sind,
Freundchen, in der Wolle.
Wucherisch die Armen.
Hast du Wolle, laß zum Dank
Manchem schwer das Leben ist,
Aber, leider! das vergißt
Mancher in der Wolle.
Doch so manches goldne Schaf,
Freund, gesteh es ein, im Schlaf’
Ist dir’s zugesendet.
Deines Glückes freue sich
Auch die Welt: dies sei für dich
Doch auch wer geschoren ist,
Finde Trost am Lamme;
Wolle wächst zu jeder Frist
Auf dem guten Stamme.
Stellt sich morgen wollig dar
Plötzlich in der Wolle.