In die Welt hinaus
In die Welt hinaus.
Sie hatten sich keines Glücks erfreut,
Der Arbeit fehlte der Segen,
Es lagen nirgend Rosen gestreut
Auf ihren dornigen Wegen.
Da faßten sie Mut zum schweren Entschluß,
Der Heimat Valet zu sagen,
Sie wandten sich los mit stummem Kuß
Und unterdrückten ihr Klagen.
Sie rafften zusammen Stück für Stück
Der letzten übrigen Habe,
Wohl blickten sie oft und oft zurück,
Als ging’ es von einem Grabe.
Und da nun am langen Schienenstrang
Den Zug sie erwartend saßen
Und die verschleierte Ferne lang’
Mit träumendem Auge maßen,
Da meinten sie, in den Lüften der Draht
Beginne auf einmal zu klingen
Und ihnen mit manchem guten Rat
Auch den Abschiedsgruß zu singen.
„Wohl habt ihr gestritten, gelitten viel,
Doch lebt noch die Hoffnung im Herzen,
Ihr werdet erschauen der Reise Ziel
Und eure Wunden verschmerzen.
Doch wenn ihr gegründet ein eig’nes Haus,
Vergeßt nicht des Stübleins, des fernen!
Ihr wandert ja nur in die Welt hinaus,
Die Heimat recht lieben zu lernen.“
Martin Greif.