In ernster feierlicher Stunde
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Mel.: Sind wir vereint zu guter Stunde etc.
1. In ernster, feierlicher Stunde versammeln wir im lichten Saal zu einer Turner-Tafelrunde die Scheidenden zum letzten Mal, um mahnend und bewegt zu fassen die braune, die gestählte Hand der Brüder all’, die uns verlassen zum Waffendienst für’s Vaterland.
2. Sie machten sich in uns’rer Mitte, in Tagen voller Sonnenschein, geschickt zum ernstesten der Schritte, zum Eintritt in das Heeres Reih’n, wo sie und der Genossen Menge, die jetzt ein Ahnen nur bedrängt, mit ihrer vollen, herben Strenge die deutsche Manneszucht empfängt.
3. Sie aber werden willig tragen, mit frohem, männlichem Entschluß, was in des Waffendienstes Tagen der junge Deutsche tragen muß, und wenn in Mühsal und Beschwerden so manches Muttersöhnchen stöhnt, wird Alles leicht dem Turner werden, der an das Härteste gewöhnt.
4. Sie werden leicht gar Vieles finden und es in Sonnenbrand und Wind und Wetterguß mit Stolz empfinden, mit Freude, daß sie Turner sind; und ist auch manches nicht zum Lachen und geht nur schwer dem Kopfe ein – sie werden dennoch Ehre machen der Turnerei, wie dem Verein.
5. Vielleicht verfließt die Zeit in Frieden, denn unser Volk will keinen Krieg; doch wär’ ihm neuer Streit beschieden, dann kröne lächelnd sie [64] der Sieg! Sie werden, frei von Furcht und Zittern, durch kalten, ritterlichen Mut bewähren auch in Schlachtgewittern das echte deutsche Turnerblut.
6. So zieht denn hin, ihr jungen Streiter, aus deren Auge Leben blickt, und bleibt geduldig stets und heiter, was immer auch der Tag euch schickt. Thut eure Pflicht und unverdrossen – in solcher Treue liegt das Glück, und kehrt, wenn eure Zeit verflossen, voll Turnersinns zu uns zurück!