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Jch bitte úch lieben gůtē

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Heinrich III. von Sax‏
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Titel: Jch bitte úch lieben gůtē
Untertitel:
aus: UB Heidelberg 60r und UB Heidelberg 61v
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum: 13. Jahrhundert
Erscheinungsdatum: Vorlage:none
Verlag: Vorlage:none
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Erscheinungsort:
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: UB Heidelberg und UB Heidelberg
Kurzbeschreibung:
In Originallettern. Vergleiche auch Ich bitte úch lieben gůten mit aufgelösten Lettern.
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[60r]

Jch bitte úch lieben gůtē·
dc ir v̾nement minē pin·
Júch werden hoh gemv̊tē·
die wiben holt vō herzen ſin·
vn̄ ǒch úch gůtē frǒwen·
das ir gerůchent mine not·
dur úwer guͤte ſchǒwē·
wie gar ich bin an froͤiden tot·

Ein wib dú hat mich gebundē ſo·
dc ich gar ane alle froͤide bin·
Min lip mv̊s eht iemer me ſin vnfro·
ſi troͤſte bas minen ſenden ſin·

Si iſt ſo gv̊t·
dc mich min mv̊t·
gegen ir mit ganzen trúwen treit·
ir roter mvnt·
hat mi v̾wunt·
des iſt min vngemvͤte bꝛeit·

Jr kel iſt blanc·
der min gedank·
vō ir eht niht gewenken mag·
des bin ich gar·
an froͤiden bar·
ſin mache minē h̾zen tag·

Min mv̊t·
vn̄ ǒch gar dc h̾ze min·
der ſvͤſſē nien v̾geſſen kan·
vil gv̊t·
iſt ǒch dú liebe frowe min·
ich bin ir eigen[WS 1] dieneſtman·

Mich hat v̾ſeret ir vil liehtē ǒgen ſchin·
mit mīnen geſchoſſen in dc ſende h̾ze min·
Wil ſi ſo mv̊s ich ane hohgemvͤte leben·
Dú here dú mag mir ǒch wol hohe froͤide geben·
Seht als hat dú reine·
voꝛ allen wiben min gar gewalt·
die ich mit trúwen meine·
vn̄ habe ǒch min heil an ſi gezalt·

Sol mir wol gelingē·
das mv̊ſ eht an ir gēnaden ſtan·
Ich wil iemer ſingē·
vn̄ diene ir gerne vf liebē wan·

Si hat mich gebvndē ſo in ir bant·
dc ich mv̊s eht ir gevangē ſin·
Mich lat wol ir helferichú hant·
vs bandē wil eht dú frǒwe min·

Nv helfent mir wúnſchē ir w̾den man·
vn̄ ǒch ir reinen gv̊tē wib·
ſit mich eht niht anders getroͤſtē kan·
wā ir vil minneklicher lip·

dc mich noh dú reine troͤſte bas·
dc ſtet ir reinē guͤte wol·
Sit ir ǒch min h̾ze nie v̾gas·
noh meiner me v̾geſſen ſol·

Jr vmbevanc·
mich ſchiede wol vō ſender not·
Mit armē blank·
ich kvſte ǒch gerne ir mv̊ndel rot·

Swas ich geſinge·
dc froͤit mich in herzen niht·
ich tanze ich ſpꝛinge·
e das mir lieb vō ir geſchiht·

vil[WS 2] we tůt mir dc ich die frowen min·
ſo lange froͤmede daſt mir ze lanc·
Mich froͤite bas ir vil liehter ſchin·
danne eht al der vogelline ſang·

So wil ich doch dien ivngē ſingen·
wc der ſvmer wunne hat·
Dvr das ſi tanzen vn̄ ſpꝛingē·
walt mit gruͤner varwe ſtat·

Nahtegal·
ſvͤſſen ſchal·
ſinget der vil ſanfte tůt·
Meien blv̊t·
hohē mv̊t·
git den vogellin vberal·

heide bꝛeit·
wol bekleit·
mit vil ſchonē blv̊mē lit·
Svm̾zit·
vroide git·
da vō ſvln wir ſin gemeit·

Der kle·
den ſne·
vō hinnē v̾triben hat·
deſ ſvln wir alle·
mit ſchalle·
ǒch in froͤidē weſen·

Mit mir·
ſvlt ir·
da dv́ gruͤne linde ſtat·
da ſvln wir reien·
den meien·
kleblv̊men leſen·

da wirt dv́ kurzewile gv̊t·
dar kvmt ſchoner frǒwen vil·
Da wirt maneger wol gemv̊t·
vn̄ ǒch ſoꝛgen vꝛi·

ahý·
nv ſi·
vil ſelig ſwer mit froͤiden lebe·
Sīt fro·
lebt ſo·
dc úch got hohgemvͤte gebe·

Man ſol·
ſich wol·
mit froͤiden frǒwen der ſvm̾zit·
Si hat
den rat·
dc ſi wol hoh gemvͤte git·

Der dos·
wirt gros·
da wir zv̊ ein andern komē·
vnder der lindē·
vō kindē
vil wol gemv̊t·

Die ſchar·
vil gar·
da ſint dc habe ich vernomen·
Jr froͤlich· ſingē
ir ſpꝛingē·
vil ſanfte tůt·

Froͤide vn̄ froͤiderih gemvͤte·
ſvln wir diſen ſvmer han·
heide vn̄ anger ſchone in blvͤte·
da ſtent blumen wol getan·
vf der heide vn̄ in dem walde·
ſingent kleinú vogellin·
Svͤſſe· ſtimme manigvalde·
des ſvn wir in froͤiden ſin·

Nv ſeht wie mange wunne·
der ſvmer alder welte git·
Me danne ich ſīgē kvnne·
wc ſvͤſſer wunne an ime lit·

Er kan vns froͤide machē·
der wūnekliche ſvmer gv̊t·
Mit manigvaldē ſachē·
git er der w̾lte hohen mv̊t·

Dú tal·
dú val·
dē wīter ê ſint geweſen·
da ſiht man ze ringē·
vf dꝛingē·
kle blv̊mē vil·

Nv wol vf wol vf froͤwent úch der lieben zit·
dú vil manigē h̾zen dike ſanfte tůt·
al min froͤide an einem reinen wibe lit·
dú mich dvnket mīneklich vn̄ gv̊t·
Jch wil ǒch mit in tanzen vn̄ ſpꝛingē me·
ſwie mir in h̾zē niemer liep da vō beſche·

Jch wil ǒch vſſen
fro gebaren zaller zit·
vn̄ innan tvſſen
da min h̾ze in ſere lit·

Solde aber ich gelebē·
dc dv́ liebe frowe min·
Mir froͤdie [60v] wolde geben·
ſo wolde ich in froͤiden ſin·

Jnnen vn̄ vſſe mit froͤlichem mv̊te·
ob dú vil reine dv́ here vil gv̊te·
Mich wolde enbinden· dú ſuͤſſe dú reine·
ſi iſt wol geſtellet dú liebe die ich da meine·

Da vō wil ich iemer mer vn̄ ane wanc·
dienē al die wile ich iemer lebe·
wurde mir ir mīneklicher habedank·
dc w̾e mir ein lieb̾ fūt ein richú gebe·

Si hat alleine·
min fúr ellú wib gewalt·
die ich da meine·
ich han min heil an ſi gezalt·

Mich mag ǒch machen·
ir ſuͤſſer mv́ndel rot·
In h̾zen lachē·
wil ſi ǒch ich bin an froͤidē tot·

Diſ tanzeſ iſt niht mere·
den ich vō miner frowen han geſvngen·
wúnſchēt das ſi noch min leit verkere·

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: egen.
  2. Vorlage: wil.